Am alten Rathaus befindet sich der Schnittpunkt verschiedener geologischer Bruchzonen. Diese entstanden, weil sich im Laufe vieler Millionen Jahre abgelagerte Schichten unterschiedlich zueinander bewegt haben. Manche haben sich gesenkt, andere wurden angehoben. Die durch diese Tektonik angehobenen Bereiche nennt man Horst. Der Vilbeler Horst hat tiefer liegende Gesteinsschichten vor ca. 300 Millionen Jahren an die Oberfläche gebracht, die später in Form von Sandstein („Rotliegender“) abgebaut und als Baumaterial verwendet wurden.
Diese tektonischen Vorgänge …
- brachten Vulkanismus und damit Kohlenstoffdioxid, das unterirdisch im Mineralwasser enthalten ist, hervor;
- schufen Aufstiegsmöglichkeiten für das Mineralwasser - so entstanden die Quellen;
- machten an den Bruchkanten den Abbau von Sandstein für Bauzwecke möglich;
- beeinflussten den Lauf von Nidda und Edelbach und damit die Lage Bad Vilbels: Die Gewässer bildeten sich entlang von Bruchzonen, wobei der Edelbach Erosionsschutt in die Nidda spülte. Dadurch verbreiterte sich diese im Bereich der Einschwemmzone und flachte ab.
Es entstand die Furt, an deren Ufer schließlich Bad Vilbel gegründet wurde.
(Stadt Bad Vilbel, 2022)
Internet
www.geothermie.de: Bibliothek - Rotliegend (aufgerufen: 14.05.2021)