Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Nettetal
Kreis(e): Viersen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 21′ 6,79″ N: 6° 15′ 44,96″ O 51,35189°N: 6,26249°O
Koordinate UTM 32.309.382,50 m: 5.692.514,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.518.329,91 m: 5.690.826,57 m
  • Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen (2020)

    Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen (2020)

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    Haller, Sarah / Biologische Station Krickenbecker Seen e.V.
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    Sarah Haller
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  • Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen (2014)

    Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen (2014)

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Der Glabbacher Bruch ist einer der vier Krickenbecker Seen und mit 36 Hektar Wasserfläche der zweitgrößte von ihnen (Hubatsch 1964, S. 75 - 87). Angrenzend an das Schloss Krickenbeck liegt dieser im gleichnamigen Naturschutzgebiet im Kreis Viersen.

Entstehung
Durch den Höhenzug des Viersener Horstes staute sich auf dessen westlicher Seite das Wasser der Nette und es bildete sich im Laufe der Jahrtausende eine weitläufige vermoorte Sumpflandschaft. Dieser Niedermoorboden wurde von den Menschen als Alternative zum knapper werdenden Holz als Brennstoff abgebaut (Hubatsch 1964, S. 61-87). Die Krickenbecker Seen entstanden durch den Torfabbau vom 16. bis ins 19. Jahrhundert, wobei der Abbau im Gebiet des Glabbacher Bruchs erst mit dem 18. Jahrhundert begann. Kartenmaterial von Smabers (Smabers, 1768) zeigt erste Torfabbauaktivitäten am Glabbacher Bruch. Bereits um 1800 zeigte der Glabbacher Bruch nach den Tanchotkarten seine größte Ausdehnung. Der Name „Bruch“ bezeichnet sumpfiges Gelände und weist auf das Vorkommen von Mooren hin. Die Moore zeichnen sich durch das Vorkommen von Torf aus, der aus Torfmoosen und anderen Pflanzenteilen in feuchtem und saurem Milieu unter weitgehendem Sauerstoffabschluss entsteht.
Der Name Glabbacher kommt von dem gleichnamigen Dorf Glabbach nördlich von Hinsbeck, dessen Bewohner die Erlaubnis zur Abtorfung des Bruches hatten.
Da weder Nette noch Renne unmittelbar in den Glabbacher Bruch fließen, verlandete dieser im Gegensatz zu den anderen Netteseen zwischen 1820 und 1960 nicht und bedeckte damals wie heute eine Fläche von 36 Hektar. Da der Damm zwischen Hinsbecker und Glabbacher Bruch als Torfabfuhrweg und Zufahrt zum Schloss diente, wurde er nie abgetorft und spiegelt heute noch das ursprüngliche Geländeniveau wider.

Naturschutzgebiet
Im Jahr 1938 wurden die schilf- und wasserpflanzenreichen Krickenbecker Seen auf Grund ihrer Bedeutung für brütende und rastende Wasser- und Röhrichtvögel als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es war nach dem Siebengebirge (1937) eines der ersten Naturschutzgebiete auf der Basis des Reichsnaturschutzgesetzes vom 26. Juni 1935 innerhalb des späteren Bundeslandes NRW. Zum Schutz des Gebiets und der Tier- und Pflanzenwelt ist das Bootfahren und Baden auf dem Glabbacher Bruch nicht gestattet.

(Sarah Haller und Ansgar Reichmann, Biologische Station Krickenbecker Seen e.V., 2020)

Quelle
Smabers (1768): Karte „Maete von 200 ordinaire Gelderlandtsche Roeden“

Internet
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet „Krickenbecker Seen und Kleiner De Wittsee“ (VIE-045) (abgerufen 22.02.2024)

Literatur

Der Oberkreisdirektor des Kreises Viersen (Hrsg.) (1997)
Hinsbeck. Beiträge zu Geschichte, Sprache und Natur einer niederrheinischen Gemeinde. (Schriftenreihe des Kreises Viersen, 42.) Viersen.
Hubatsch, Herbert / Verein Niederrhein (Hrsg.) (1964)
Das Nettetal und seine Seen - Zur Geschichte einer Landschaft. In: Niederrheinisches Jahrbuch, S. 61-87. Krefeld.

Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen

Schlagwörter
Ort
Nettetal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1700 bis 1725

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Sarah Haller, Ansgar Reichmann: „Glabbacher Bruch im Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-327232 (Abgerufen: 24. März 2025)
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