Museum unterm Trifels

Fachwerkhäuser Am Schipkapass / Quodgasse / Gerberhäuser

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Annweiler am Trifels
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 12′ 12,84″ N: 7° 57′ 48,78″ O 49,20357°N: 7,96355°O
Koordinate UTM 32.424.501,45 m: 5.450.602,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.424.546,76 m: 5.452.343,95 m
  • Fachwerkhaus an der Queich in Annweiler, in dem das "Museum unterm Trifels" untergebracht ist (2020)

    Fachwerkhaus an der Queich in Annweiler, in dem das "Museum unterm Trifels" untergebracht ist (2020)

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  • Video zur einzig erhaltenen Säule aus dem Kaisersaal der Reichsburg Trifels im "Museum unterm Trifels" in Annweiler (2020)

    Video zur einzig erhaltenen Säule aus dem Kaisersaal der Reichsburg Trifels im "Museum unterm Trifels" in Annweiler (2020)

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  • Das Wasserrad vor dem "Museum unterm Trifels" in Annweiler am Trifels (2020)

    Das Wasserrad vor dem "Museum unterm Trifels" in Annweiler am Trifels (2020)

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  • Zunftzeichen der Annweiler Gerber in Annweiler am Trifels (2020)

    Zunftzeichen der Annweiler Gerber in Annweiler am Trifels (2020)

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  • Zunftsiegel der Annweiler Gerber (2020)

    Zunftsiegel der Annweiler Gerber (2020)

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Das Museum unterm Trifels befindet sich im Zentrum der Stadt Annweiler, in drei historischen Fachwerkhäusern. Diese dienten ursprünglich den Gerbern der Stadt als Wohn- und Arbeitsstätte. Erbaut wurden die Fachwerkhäuser im 17. und 18. Jahrhundert. Auf einem Rundgang durch die Ausstellung können die Besucher auf drei Etagen Wissenswertes über die Stadtgründung, die Staufer und die Burg Trifels erfahren.

Gebäude
Das Museum unterm Trifels befindet sich am „Schipkapass“. Beim Schipkapass handelt es sich um einen Durchbruch durch die östliche Stadtmauer. Namensgebend für das Museum ist die über der Stadt thronende Burg Trifels. Direkt vor dem Museum fließt die Queich, mit deren Wasser ein Mühlrad angetrieben wird.

Das Gebäude, in dem sich der Museumseingang befindet, steht traufständig zur Queich. Die anderen beiden angrenzenden Häuser zeigen mit dem Giebel Richtung Gewässer. Die Fassaden aller drei Häuser ziert dunkel- und rotbraunes Fachwerk, das mit weißen Mauerflächen gefüllt ist. Im Erdgeschoss sind die Eingangstüren und rechteckigen Fenster aller Häuser mit Faschen eingefasst (farblich akzentuierten Rahmungen aus bearbeiteten Buntsandsteinquadern). Den Abschluss der Gebäude bildet jeweils ein Satteldach. Das Eckgebäude hat zusätzlich Gauben. Der Haupteingang des Museums wird über eine Holzbrücke über die Queich erreicht.

Geschichte der Gebäude
Im 17. Jahrhundert lebten in den Gebäuden an der Queich Gerber. Die drei Fachwerkhäuser wurden von ansässigen Gerbern als Wohn- und Arbeitsraum genutzt. Dieser Umstand ist heute noch an dem Dachvorsprung des Hauptgebäudes erkennbar. Hinter diesem befand sich ein Trockenspeicher für die gegerbten Lederhäute. Die Zugänge zur Bachseite führten zu den Arbeitsbühnen der Gerber im oder am Wasser. Am Haus in der Mitte befindet sich über dem Hauseingang das Familienwappen der ehemals dort ansässigen Gerberfamilie.

Museum
Heute beherbergen die Räume der drei Häuser auf circa 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche das Museum. Auf drei Etagen befinden sich 500 Exponate zur Stadtgeschichte. Erwähnenswert ist die Münzsammlung des Hauses. Diese enthält seltene Exemplare aus dem Mittelalter.

Beindruckend ist auch ein Abguss einer Brückenfigur von Capua (Italien). Sie zeigt Friedrich den Zweiten (1194-1250, regierte ab 1198), den Begründer der Stadt Annweiler in voller Lebensgröße.

Anhand von Gipsmodellen kann nachvollzogen werden, wie die Burg Trifels wahrscheinlich über die Jahrhunderte hinweg ausgesehen hat. Mit Nachbildungen einer staufischen Buckelwand und einer salischen Glattquaderwand, werden prägende architektonische Elemente des Trifels ausgestellt. Die mittelalterliche Bautechnik mit Werkzeugen und Hebemechanismen wird in der Nachbildung einer Bauhütte veranschaulicht.

Die Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz, der im Jahr 1193 entführt und auf der Trifels festgesetzt worden war, wird ebenfalls gezeigt. Die Geschichte seiner Haft wird in einer Szene nachgestellt.

Die einzige original erhaltene Säule vom Trifels aus der Zeit vor dem Wiederaufbau gilt als besonders wertvolles Ausstellungsstück. Über 2000 Objekte stellen Relikte aus der Zeit vor dem Wiederaufbau der Burg durch die Nationalsozialisten dar. Sie stammen aus den archäologischen Ausgrabungen vom Trifels von 1935-1938 sowie aus den 1960er und 1970er Jahren.

Das Museum unterm Trifels wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Landkreis Südliche Weinstraße (Stand 2020) geführt. Der Eintrag lautet: „Quodgasse 32 Museum unterm Trifels, zwei ehem. Fachwerk-Wohnhäuser, im Kern 17. bzw. 18. Jh. sowie ehem. Gerbhaus, jeweils, tlw. massiv, Umbau 19. und 20. Jh.“ (GDKE 2020, S. 6)

Das Museum liegt in einer Denkmalzone.

(Maria Gutzeit, Universität Koblenz-Landau, 2020)

Internet
www.annweiler.de: Museum unterm Trifels (abgerufen 18.12.2020)
www.vg-annweiler.de: Museum unterm Trifels. Lebendige Geschichte (abgerufen 18.12.2020)
www.museumsportal-rlp.de: Museum unterm Trifels (abgerufen 18.12.2020)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2020)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Südliche Weinstraße. Denkmalverzeichnis Kreis Südliche Weinstraße, 4. November 2020. S. 6, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Südliche Weinstrasse

Museum unterm Trifels

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Quodgasse 32
Ort
76855 Annweiler
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1600

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Maria Gutzeit: „Museum unterm Trifels”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-326186 (Abgerufen: 24. April 2024)
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