Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ an der Oberen Remscheider Straße in Wermelskirchen

Wermelskirchener Weihnachtsbaum

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Wermelskirchen
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 08′ 26,74″ N: 7° 12′ 56,18″ O 51,14076°N: 7,2156°O
Koordinate UTM 32.375.173,18 m: 5.666.992,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.585.116,03 m: 5.668.009,27 m
  • Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ in Wermelskirchen (2020)

    Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ in Wermelskirchen (2020)

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  • Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ in Wermelskirchen (2020)

    Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ in Wermelskirchen (2020)

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  • Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ in Wermelskirchen (2020)

    Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ in Wermelskirchen (2020)

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  • Historische Aufnahme des Wermelskirchener Mammutbaumes (ca. 1875-1880)

    Historische Aufnahme des Wermelskirchener Mammutbaumes (ca. 1875-1880)

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  • Historische Aufnahme des Wermelskirchener Mammutbaumes (1928)

    Historische Aufnahme des Wermelskirchener Mammutbaumes (1928)

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An der Oberen Remscheider Straße auf Höhe der Einmündung in die Carl-Leverkus-Straße steht ein Riesen-Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum), der als Wahrzeichen von Wermelskirchen gilt. Unter den Einwohnern von Wermelskirchen ist er auch als „Wermelskirchener Weihnachtsbaum“ bekannt. Die natürliche Heimat des auch „Wellingtonie“ oder „Berg-Mammutbaum“ genannten Baumes liegt im US-Bundesstaat Kalifornien, wo die Art im Jahr 1852 entdeckt wurde.

Der Einzelbaum geht sehr wahrscheinlich auf eine Initiative von Friedrich Wilhelm Carl von Württemberg (*1781 † 1864) zurück, der von 1816 bis 1864 als Wilhelm I. der zweite König von Württemberg war. Er bestellte im Jahr 1864 eine große Menge an Samen und ließ diese in der Wilhelma (zoologisch-botanischer Garten in Stuttgart) aussäen. Es entstanden mehr als 5000 Pflanzen, die nicht alle auf das kleine Gelände passten. Aus diesem Grund wurden die Bäume an die Forstdirektionen im Land verteilt. Eines dieser Bäumchen fand vermutlich im Jahr 1874 seinen Weg nach Wermelskirchen. Hierzu konnten bisher keine schriftlichen Quellen gefunden werden. Der Mammutbaum-Sprössling wurde in einer auswärtigen Baumschule erworben und einen Tag später, an einem Sonntagmorgen, von Rudolph Schumacher und seinem Sohn Carl in die südlichste Spitze des familieneigenen Parks, im heutigen Straßendreieck Obere Remscheider, Telegrafen und Carl-Leverkus Straße, gepflanzt. Da der Baum zum Zeitpunkt der Pflanzung 1874 etwa zehn Jahre alt gewesen sein soll, passt dies gut zur sogenannten Wilhelma-Saat von 1864.

In den folgenden Jahrzehnten bildete sich, nachdem der Straßenzug verkauft und bebaut worden war, rund um den Baum das Zentrum der Stadt Wermelskirchen. Bis 1902 stand noch eine Birke zwischen dem Mammutbaum und der Oberen Remscheider Straße und verhinderte das Wachstum des damals noch nicht so großen Baumes. Bereits 1926 wurde der Riesen-Mammutbaum unter Naturschutz gestellt. Im gleichen Jahr wurde er erstmals als Natur-Weihnachtsbaum genutzt. Seither ist es zur festen Tradition geworden, den Baum zur Weihnachtszeit mit Lichterketten zu schmücken.

Nachdem das Gelände rund um den Riesen-Mammutbaum noch im Jahr 1973 neu gestaltet worden war, verschlechterte sich der der Zustand des Baumes zunehmend. Im Sommer 1976 drohte der Baum zu vertrocknen. Er wurde schließlich unter großem Aufwand gerettet, indem im folgenden Jahr ein Betonring auf Punktfundamenten um den Baum gebaut wurde, der als Wasserspeicher dient. Auf Empfehlung eines Baumchirurgen wurde 1981 eine Tiefendüngung durchgeführt. Zudem wurden Krankheitssymptome am Stamm und an der Krone behandelt. Der heute bereits über 150 Jahre alte Baum ist mit der ordnungsbehördlichen Verordnung von 2007 als Naturdenkmal im Innenbereich des Rheinisch-Bergischen Kreises ausgewiesen und wird regelmäßig von einem Baumpfleger untersucht. Der einstämmige Riesen-Mammutbaum hat eine leicht asymmetrische Krone, mit einem Durchmesser von etwa 17 Metern. Der Stammumfang beträgt 4,98 Meter (gemessen in 1,30 Metern Höhe). Die aktuellste Höhen-Messung des Riesen-Mammutbaums stammt aus dem Jahr 2020: Es wurde eine Höhe von 27,30 Meter festgestellt.

Im Jahr 2017 initiierte eine Wermelskirchener Bürgerin eine Höhen-Messung, um den Baum in die Liste der Rekordbäume (Champion Trees) der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft eintragen zu lassen. Hierfür wurde der Baum am 18. November 2017 mithilfe der Wermelskirchener Feuerwehr offiziell vermessen. Es wurde eine Höhe von 26,20 Metern festgestellt. Im Vergleich zu einer zuletzt in 2014 durchgeführten Messung hatte der Baum 30 Zentimeter an Höhe verloren. Nach der Meldung an die Dendrologische Gesellschaft wurde der Wermelskirchener Riesen-Mammutbaum schließlich in die Liste der Rekordbäume aufgenommen.

(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft“ in Zusammenarbeit mit dem Bergischen Geschichtsverein – Abteilung Wermelskirchen e.V. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2020)

Literatur
Volker Ernst (2020): Geschichte des Weihnachtsbaumes in Wermelskirchen (unveröffentlichtes Manuskript des BGV Wermelskirchen)

Internet
rbk5.rbkdv.de: Infoblatt des Rheinisch-Bergischen Kreises (PDF, 556 KB, abgerufen 26.11.2020)
www.ddg-web.de: Sequoiadendron giganteum (ID 7016) (abgerufen 26.11.2020)
www.rga.de: Weihnachtsbaum ist rekordverdächtig (Remscheider General-Anzeiger vom 14.11.2017, abgerufen 26.11.2020)
rp-online.de: Mammutbaum reif fürs Guinessbuch? (RP Online vom 15.11.2011, abgerufen 26.11.2020)
rp-online.de: Neuer Rekord? Mammutbaum wird vermessen (RP Online vom 15.11.2017, abgerufen 26.11.2020)
rp-online.de: Bald dritter Titel für den Weihnachtsbaum (RP Online vom 20.11.2017, abgerufen 26.11.2020)
rp-online.de: Weihnachtsbaum ist jetzt Champion (RP Online vom 12.01.2018, abgerufen 26.11.2020)
rp-online.de: Vom Bäumchen zum Wahrzeichen (RP Online vom 15.08.2020, abgerufen 04.12.2020)
www.wilhelma.de: 150 Jahre Wilhelma Mammutbäume (abgerufen 04.12.2020)
www.tagblatt-anzeiger.de: Jede Menge Mammutbäume für Württemberg (Tagblatt-Anzeiger vom 27.09.2017, abgerufen 04.12.2020)
forumwk.de: Hohes Risiko für Weihnachtsbaum (abgerufen 26.04.2021)

Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ an der Oberen Remscheider Straße in Wermelskirchen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Obere Remscheider Straße 7
Ort
42929 Wermelskirchen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1870

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Biologische Station Rhein-Berg (2020): „Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum“ an der Oberen Remscheider Straße in Wermelskirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-326182 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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