Die Hermannsmühle, eine ehemalige Windmühle, liegt nördlich von Kamp-Lintfort auf der linken Seite des Unteren Niederrheins. Der von Gehölzen umgebene Mühlenstandort ist Teil einer bäuerlichen Hofanlage außerhalb des Ortes inmitten der Feldflur.
Gebäude
Die ehemalige Wallholländer Windmühle ist ein Einzelgebäude mit Nebengebäuden. Der aus Ziegelsteinen errichtete, leicht konische runde Mühlenturm wird an seiner Basis von einem Wall umgeben. Der Turm besitzt ein flaches Kegeldach. Windmühlenflügel und Steert sind nicht vorhanden. Der Turm und sein Standort befinden sich in einem ungepflegten Zustand.
Geschichte
Die Windmühle wurde vermutlich um 1850 in Kamperbruch im Hornen Heidchen errichtet. Die Mühle verfügte über zwei Mahlgänge. Ihr erster Eigentümer war Wilhelm Hermans, der wahrscheinlich der Namensgeber für die Mühle ist.
Bereits 1928/29 drohte die Mühle zu verfallen. Trotzdem wurde sie noch weiter genutzt. In ihren letzten Jahren erhielt die Mühle einen Dieselmotor für den Antrieb des Mahlwerkes. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1945 der Mühlenbetrieb endgültig eingestellt. Heute wird sie nicht genutzt und steht leer.
Hinweise
Die Hermannsmühle gehört zu den Baudenkmälern der Stadt Kamp-Lintfort und ist eingetragen in die Denkmalliste der Stadt unter der Nr.18. Die RMDZ-Mühlenkennzahl für die Hermannsmühle lautet DE-NW / 31.05 / 40.1.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2020, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)