Siedlungsspuren auf dem Fröhnerberg

Heidelsburg bei Waldfischbach-Burgalben

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Fachsicht(en): Denkmalpflege, Architekturgeschichte, Landeskunde
Gemeinde(n): Waldfischbach-Burgalben
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 16′ 0,99″ N: 7° 41′ 30,86″ O 49,26694°N: 7,69191°O
Koordinate UTM 32.404.836,31 m: 5.457.954,46 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.404.873,81 m: 5.459.698,55 m
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    Burgruine Heidelsburg bei Waldfischbach-Burgalben (2020)

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Auf dem Fröhnersberg bei Waldfischbach-Burgalben wurde einst eine römische Höhensiedlung gegründet. Diese entstand auf einem Plateau des Dreisommerberges (dem Fröhnerberg). Aufgrund der Nutzung in der Vergangenheit wird von dem „ältesten Forstamt Deutschlands“ ausgegangen. Die Siedlungsspuren befinden sich am südöstlichen Rand der Gemarkung von Waldfischbach-Burgalben auf ca. 330 m ü. NN oberhalb des Schwarzbachtals. Die ersten Siedlungstätigkeiten auf dem Areal erfolgten allerdings durch die Kelten und wurden von den Römern fortgesetzt. Im 14. Jahrhundert entstand hier die Heidelsburg, von der heute nur noch eine Ruine vorhanden ist.

Renovierung und Erhaltung
Die Ruine der Heidelsburg ist ein gemäß § 8 DSchG Rheinland-Pfalz eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz). Dort ist folgendes angegeben: „Reste einer vorgeschichtlichen und einer römischen Befestigungsanlage, 2./3. Jh., Torbau (4. Jh.)“ (GDKE, S. 50).
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten erste Ausgrabungsarbeiten durch Prof. Christian Mehlis. Diese wurden ab 1927/1928 durch Dr. Friedrich Sprater fortgesetzt. Bei den Ausgrabungsarbeiten wurden eine ausgedehnte Spät-La-Tène-Kulturschicht sowie starke Brandspuren in der Wallanlage vorgefunden.

Anhand diverser Funde konnte die Besiedlung in einzelne Phasen unterteilt und Rückschlüsse auf die damalige Siedlungstätigkeit und Nutzung gemacht werden: Funde von Wagenbauteilen (z.B. Nabenringen, Ketten, Deichsennagel), Steinmetzwerkzeugen und Werkzeugen zur Holzbearbeitung (u.a. Äxte, Löffelbohrer) lassen darauf schließen, dass es sich bei der Siedlung zu Zeiten der Römer um eine römische Straßenstation handelte. Diese Annahme wird durch ihre Lage an einer Römerstraße gestützt. Funde von einer Pflugschar, Werkzeugen zum Schärfen von Sensen sowie Kuhschellen, Schafscheren und Wollkämmen deuten auf ackerbauliche Nutzung und Viehzucht hin.

Geschichte
Die ersten Siedlungstätigkeiten auf dem Areal der Heidelsburg erfolgten durch die Kelten und können auf die La-Tène-Zeit (400 v. Chr. bis Christi Geburt) datiert werden. Es wird vermutet, dass der keltische Stamm der Mediomatriker eine befestigte Höhensiedlung auf dem Areal errichtete. Das östliche Tor (schmaler Felsdurchgang) und das westliche Tor aus Quadersteinen sind auf diese Besiedlungsphase zurückzuführen. Darüber hinaus sind an der nordöstlichen Schmalseite der Anlage noch Überreste einer Holz-Erde-Mauer aus dieser Zeit sichtbar.

Erste römische Besiedlungsspuren sind ungefähr auf 69 bis 70 n. Chr. zu datieren. Zunächst diente das Areal der Heidelsburg vermutlich als sogenannte römische „Saltuarierstation“, d.h. ein römischer Waldwächter / Waldaufseher (lateinisch „Saltuarier“) war für die Bewirtschaftung und Verwaltung dieses römischen Waldbereichs zuständig. Entsprechende Funde bei Ausgrabungsarbeiten lassen diesbezüglich Rückschlüsse zu. So wurde eine entsprechende Inschrift „T. Publici Terti Saltuari“ freigelegt. Bevor eine dauerhafte Besiedlung durch die Römer stattfand, diente das Areal bis zum Ende des. 3. Jahrhunderts zudem auch als römische Begräbnisstätte. In den Jahren 260 bis 275 n. Chr. folgte die erste spätrömische Siedlungsphase - auf den Ruinen der keltischen Höhensiedlung wurden erste Befestigungen errichtet.

In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurde die Höhensiedlung von den Römern ausgebaut und das Areal dauerhaft besiedelt. So erfolgte zur Zeit Kaiser Konstantins I. der Ausbau der bestehenden Festungsanlage unter Verwendung der steinernen Grabmäler der ehemaligen Begräbnisstätte sowie die Verbreiterung des westlichen Tores. Aufgrund der strategisch günstigen Lage an der Römerstraße Bad Dürkheim nach Innergallien entwickelte sich aus der Anlage vermutlich eine befestigte Straßenstation. Es ist anzunehmen, dass eine Straße die Heidelsburg mit der Römerstraße verband. Für Reisende hätte sich somit Gelegenheit zur Rast geboten und es hätten Reparaturen an Wagen vorgenommen werden können. Entsprechende Funde bei Ausgrabungsarbeiten belegen dies. Um das Jahr 352 n. Chr. wurde die befestigte Höhensiedlung durch vorstoßende Alemannen zerstört und in der Folge aufgegeben. Die Spuren dieser letzten Besiedlungsphasen finden sich in einer Wehrmauer, die aus steinernen römischen Grabdenkmälern erbaut wurde.

Im Jahr 1355 verkaufte Graf Arnold von Homburg den halben Felsen Bunenstein (Areal der Höhensiedlung) im Gericht Waldfischbach an den Grafen von Zweibrücken. Dieser sollte den Felsen mit einer Burg bebauen (u.a. Ringmauer, Brunnen, Turm) und am Fuße des Burgfelsens eine Stadt (wohl einen Wirtschaftshof / eine Hofstatt) gründen. Gebaut wurde nur die Heidelsburg, eine Befestigung des Felsens Bunenstein oder die Errichtung einer „Stadt“ wurden nicht realisiert.

Auf der Ost- und Südseite des Plateaus bilden bis zu 15 m hohe Felswände aus rotem Sandstein ein natürliches und unüberwindbares Hindernis. Die Nordseite des Plateaus ist durch zwei natürliche Geländeeinschnitte geschützt und der Hang an der Westseite des Plateaus hat eine Neigung von ca. 40°. Somit boten die natürlichen Gegebenheiten bereits eine strategisch günstige Lage und Schutz vor möglichen Angreifern.

Ruine der Heidelsburg
Der Schutz der Nord- und Westseite der ovalen Burganlage wurde durch entsprechende Bauwerke verstärkt. So wurde an der Nordseite eine Schildmauer aus Steinquadern und an der Westseite eine ca. 3 m hohe Mauer mitsamt Toreingang sowie eine Palisadenwand erbaut. In den Steinquadern des Toreingangs sind der Toranschlag sowie Löcher eines vermutlich zweiflügeligen Tores zu erkennen. Zudem wird vermutet, dass sich über dem Torbau ein Turm befand. Der östliche Zugang zur Anlage erfolgte über einen schmalen Felsdurchlass. An diesem Durchlass sind Löcher für Balken eines Tores zu erkennen, die aber auf eine spätere Zeit zu datieren sind. Der Verlauf der Balkenlöcher lässt die Vermutung zu, dass auf dem Plateau wahrscheinlich Vieh zu Weidezwecken eingesperrt wurde. Somit diente die Verriegelung des Seitenzugangs wohl nicht der Verteidigung. Im nördlichen Bereich der Anlage wurden römische Grabdenkmäler gefunden.

Zisterne
Auf der Südseite der Anlage (ca. 60 m vom südwestlichsten Punkt entfernt) ist ein Zisternenschacht mit abgerundeten Ecken aus spätrömischer Zeit vorhanden. Gemeinsam mit Quellen in der Nähe sicherte er die Wasserversorgung der Burganlage.
Vermessungsarbeiten haben eine Tiefe von mindestens 7,5 m unter Geländeoberkante (GOK) und einen Durchmesser von im Mittel ca. 2,9 m der Zisterne ergeben. Die tiefste Stelle der Zisterne liegt an ihrer Ostseite. Aufgrund der vorgefunden Schachtverfüllung aus Erde und dem Verhältnis von Tiefe und Durchmesser der Zisterne ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um eine Tankzisterne zum Sammeln von Regenwasser gehandelt hat. Westlich des Zisternenschachts verläuft eine natürliche, ca. 0,8 m breite, offene Kluft in nordsüdlicher Richtung. Im Volksmund wird die Zisterne oftmals als „Brunnen“ bezeichnet.

Grabplatte
Auf der Ostseite der Burganlage ist die Replik einer Grabplatte aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. vorhanden. Diese zeigt ein römisches Försterehepaar in gallischer Kleidung. Der Mann hält zudem eine langstielige Axt in den Händen – dies verweist auf seine Amtsgewalt als „Saltuarier“ (römischer Waldwächter) des Areals. Das Original der Grabplatte des römischen Försterehepaars ist im Historischen Museum der Pfalz in Speyer zu sehen. Vorhergehende Namen der Heidelsburg sind nicht überliefert.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Ruine liegt ca. 5 km südöstlich von Waldfischbach-Burgalben und ist über die Kreisstraße (K) 32 und zu Fuß u.a. über den Holzlandweg erreichbar. Kostenlose Parkplätze sind westlich der Ruine auf dem Wanderparkplatz „Sommerdelle“ vorhanden.

(Barbara Hillers, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)

Internet
https://gdke.rlp.de/fileadmin/gdke/Dateien/landesdenkmalpflege/Verzeichnis_Kulturdaenkmaeler/Suedwestpfalz_09-04-2021.pdf (abgerufen 29.04.2022)
www.alleburgen.de (abgerufen 19.02.2020)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz. Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz, 2. Juli 2018. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Südwestpfalz, abgerufen am 21.11.2018
Keddigkeit, Jürgen; Burkhart, Ulrich; Übel, Rolf (Hrsg.) Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.) (2007)
Pfälzisches Burgenlexikon. Band 1. (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 12,4,2.) Kaiserslautern.
Landkreis Südwestpfalz (Hrsg.) (1990)
Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land. Ausgaben 2003 und 2009, Rengsdorf.

Siedlungsspuren auf dem Fröhnerberg

Schlagwörter
Ort
67714 Waldfischbach-Burgalben
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Architekturgeschichte, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung

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„Siedlungsspuren auf dem Fröhnerberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-310605 (Abgerufen: 9. Mai 2024)
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