In den Orten am Bach war Feuer für die überwiegend in Fachwerkbauweise errichteten Häuser immer eine konkrete Bedrohung. 1795, bei der letzten größeren Feuersbrunst, musste das Löschwasser in Eimern vom Bach, Löschteich oder Brunnen in Menschenketten zum Brandherd transportiert werden.
Erst 1908 erhielt der Ort Geyen eine von mehreren Versicherungen finanzierte, handbetriebene Feuerspritzpumpe der Firma Hönig und Plog, die im September desselben Jahres festlich eingeweiht (Abbildung 2) und im Spritzenhaus von 1856 (Abbildung 3) eingestellt wurde.
Die Feuerspritzpumpe ist erhalten (Abbildung 4) und kommt seit 1974 immer wieder bei Filmaufnahmen zum Einsatz.
Wasser ist Lebensgrundlage für den Menschen. Da Bäche und Flüsse mit Schadstoffen belastet sein konnten, aber auch um Wasserrechte zu umgehen, grub man tiefe Brunnenschächte zum Grundwasser, aus denen das Wasser mit Eimern geschöpft wurde. Einer dieser Brunnenschächte mit einer Tiefe von 16 Meter liegt am alten Spritzenhaus in Geyen (Abbildung 5). Ein Farbwechsel an der Brunnenwand zeigt in 14 Meter Tiefe die ehemalige Lage des Grundwasserspiegels.
Am Spritzenhaus steht auch eine Schwengelpumpe (Abbildung 6), die wahrscheinlich im 19. Jahrhundert installiert wurde. Damals wurden viele Schöpfbrunnen mit Handpumpen ausgestattet. Erst ab 1923 erhielt Geyen eine zentrale Wasserversorgung.
Auf der anderen Straßenseite markieren im Hof des Pfarrhauses ein Pumpensockel und ein Schachtdeckel (Abbildung 7) die historische Position einer weiteren Pumpe. Mehrere Handpumpen aus der Zeit vor der zentralen Wasserversorgung sind in den Orten entlang des Baches noch erhalten. Zum Beispiel in Geyen an der Sintherner Straße 29.
(Reinhard Zeese, L.E.B. & Partner, 2020)
Internet
de.wikipedia.org: Schwengelpumpe (abgerufen am 13.12.2019)