Die Bezeichnung Hovath leitet sich nach Knüfermann (1904) von der „Hohen Warte“ ab, einem Aussichtsturm auf einer Anhöhe als Straßensicherung. Direkt nördlich des Ortes wäre eine passende 121 Meter hohe Anhöhe für eine Warte. Westlich der Anhöhe lassen sich Nord-Süd verlaufende Hohlwegbündel erkennen. Sie sind Relikte der alten Kölnischen Straße N°1. Sie verläuft von Ratingen nach Saarn und entspricht auf langen Strecken der heutigen Bundesstraße 1.
Südlich der Warte sind Ost-West verlaufende Wegespuren vorhanden: der Krummenweg. Der Weg zweigt hier bei der Warte von der Kölnischen Straße N°1 ab und führt über den Höhenrücken des Schloss Landsberg hinunter zur Ruhr. Der Krummenweg scheint eine Abkürzung der weiter südlich verlaufenden Kohlstraße zu sein. Die Kohlstraße ist ein Abschnitt des Weges, der bei Lintorf Kalkstraße genannt wird. Kohlen und Kalk wurden aus dem Landesinneren an die Ruhr und nach Wittlaer am Rhein transportiert, um von dort verschifft zu werden. Die Kohlstraße folgte den Höhenrücken bis Hagen und steigt dort den Höseler Berg ins Tal hinab (Krumme 1961, S. 69). Das Gebiet ab dem Höseler Weg wird Laupendahl genannt. Der Name wird schon 796 als „Hlopanheldi“ schriftlich erwähnt. Hlopan soll „laufen“ bedeuten (Ritter 1965, S. 36).
Neben der Hohen Warte war das Schloss Landsberg eine weitere Sicherung des Weges und der Furt. Das Schloss wird als „Landesberg“ urkundlich schon im 13. Jahrhundert erwähnt (Knüfermann 1904, S. 5). Ihr Bau war eine Schutzmaßnahme gegen die kölnische Einkreisungspolitik (Ritter 1965, S. 32).
Beide Wege führen von der Anhöhe hinunter ins Ruhrtal direkt auf die heutige Kettwiger Brücke hin. Noch heute hat die Querstraße unter der Brückenzufahrt den Namen „Zur alten Fähre“. Hier war also auch schon vor der modernen Brücke der Ruhrübergang. Der Ruhrübergang wird seit über tausend Jahren als Furt genutzt worden sein. Spätestens ab dem 16. Jahrhundert war hier eine Brücke vorhanden. (Verkehrs- und Verschönerungsverein 1912, S. 24)
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)