Das Gebäude erinnert eher an einen Wehrbau als an eine Scheune:
„Haupthöfe reicher Grundherren bekamen häufig im späten Mittelalter mit gemauerten Wehrspeichern ein Trutzgesicht […]. Unter einem Steinwerk verstand man damals einen turmartigen, feuer- und feindsicheren Steinbau. Auf einem Herrensitz diente er als Wohnbau, auf Patrizierhöfen als Lager- und Fluchtbau, später auch als Nebenwohnbau, aus gehobenen Bauernhöfen als Wehrspeicher. Über balkenüberdecktem oder überwölbtem Kellergeschoß befand sich im bäuerlichen Steinwerk meist ein niedriges Lagergeschoß mit Schießscharten, darüber ein höheres Obergeschoß, das im späten Mittealter oft einen Wandkamin mit Rauchabzug enthielt.“ Schepers (1960, S. 100ff)
Nach Schepers kann man die Wehrspeicher und Steinwerke in Westfalen auf das Ende des 15. Jahrhunderts bis ins frühe 17. Jahrhundert datieren. Die Mintarder Berge liegen noch im westfälisch beeinflussten Grenzbereich. Die Gebäude waren Schutzbauten. Hierhin wurde sich bei Gefahr zurückgezogen, Hab und Gut in Sicherheit gebracht. Häufig waren Wehrbauten umgeben von flutbaren Gräben. Dies schien hier nicht der Fall gewesen zu sein. Dafür wird aber auch heute noch das Hofareal von einer Mauer umgeben. Diese Mauer ist auch schon auf der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) und der Topographischen Karte von 1936-1945 verzeichnet. Auf den beiden Karten wird der Hof als „Demelskammer“ bezeichnet. Heute gehört die Bezeichnung Demeskammer zu einem 500 Meter weiter östlich liegenden denkmalgeschützten Hof am Ruhrhöhenweg. Auf der älteren Tranchot/Müffling-Karte von 1801-1828 ist wiederum der Hofname Kessel notiert.
Auch auf der „Topographia Ducatus Montani“ von Ploennies (1715) ist der Hof an einer Nordsüd-verlaufenden Straße mit der Signatur „Gemeiner Hof“ unter dem Namen Kockers verzeichnet. Der Bach nördlich des Grundstückes weist heute noch die Bezeichnung Kokesch Bach auf.
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)