Kopfweiden entstehen durch das „Einkürzen“ von Silber- und Korbweiden auf 1-3 Meter Höhe. Die Äste wurden im ein- oder zweijährigen Rhytmus abgeschnitten und in der Korbflechterei verwendet. Neben der Korbproduktion gab es auch noch vielfach andere Verwendungen für die Weidenäste. Fachwerkwände wurden mit den biegsamen Ästen geflochten und dann erst mit Lehm beworfen, Ufer-, Hangbefestigungen und Zäune flocht man aus Weiden. Auch eine heilende Wirkung hat die Weide; die RInde wirkt wie natürliches „Aspirin“ (Laudert 2009, S. 208f). Die Nutzung der Kopfweiden setzte spätestens im Mittelalter ein. Seit den 1950er Jahren werden Korbweiden kaum mehr gebraucht. Plastik und weitere industrielle Produkte haben sie ersetzt.
Die Kopfweiden sind daher Relikte der bäuerlichen Kulturlandschaft. Die Kopfbaumreihe am Stockweg besteht aus vier Bäumen und befindet sich im Landschaftsschutzgebiet „Broich-Speldorfer Wald und Lintorfer Mark“. Die Stämme sind aufgrund ihrer Verwachsungen durchs Schneiteln häufig mit Hohlräumen durchsetzt. Sie sind daher ein wichtiger Lebensraum vieler Tiere: Fledermäuse, Eulen und Bienen gehören dazu.
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Internet
www.muelheim-ruhr.de: Landschaftsplan - Abschnitt C 5.2.5 - Pflege von Kopfbäumen (abgerufen 22.12.2019)