Andraschko, Frank / AGIL / ARGE Maritime Landschaft Unterelbe
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Frank Andraschko
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Prahmfähre in Gräpel (2019)
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Prahmfähre in Gräpel (2019). Ein paar Minuten dauert die Überfahrt schon, wenn man per Hand bewegt wird. Und wenn die Fähre auf der falschen Seite liegt, muss halt gewartet werden.
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Prahmfähre in Gräpel (2019). Lediglich eine Erinnerung an den früheren regen Betrieb am Lösch- und Ladeplatz Gräpel ist der Anleger für Sportboote direkt am Gasthaus.
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Prahmfähre in Gräpel (2019). Beschaulicht fließt die 150 Kilometer lange Oste nordwärts zur Elbe durch die Norddeutsche Tiefebene.
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Objektbeschreibung Als größter westlich gelegener Nebenfluss der Elbe in Niedersachsen durchfließt die 150 Kilometer lange Oste die norddeutsche Tiefebene. Etwa zehn Kilometer nördlich von Bremervörde findet sich für die Überquerung des Flusses die immer noch aktive Prahmfähre in Gräpel. Mit Hilfe einer im Boden verankerten Kette wird das Metallbodenboot auch heutzutage per Hand von der Ost- auf die Westseite des Flusses und wieder zurück über das Wasser gezogen. Die Prahmfähre Gräpel wird heute vorwiegend von Wanderern und Touristen benutzt. Die Überfahrt wird über das Gasthaus „Osteblick“ organisiert.
Kulturlandschaftlicher Bezug Die Prahmfähre Gräpel quert die Oste und verbindet die Ackerflächen auf der Ost- und Westseite. Die Lage im Binnenland verdeutlicht die Rolle der Flüsse in der historischen Kulturlandschaft als wichtige Verkehrsadern, die für die örtliche Bevölkerung jedoch auch Hindernisse darstellten. Frühneuzeitliche Flussdeiche und Uferbefestigungen belegen die Gefährdung von Hafen und Werft durch Überschwemmungen, die auf diese Weise gesichert werden mussten. Die Prahmfähre war für die umliegenden Bauernhöfe von lokaler Bedeutung und spielt heute eine große Rolle für den Fahrradtourismus. Die ehemals intensive Landnutzung für die Stackbuschwirtschaft (Buschwerk, das zum Deichbau und für Uferbefestigungen verwendet wird) ist heute nicht mehr präsent.
Entstehungsgeschichte Die Geestlandschaft um Gräpel ist schon seit der Steinzeit dauernd besiedelt, was archäologische Funde und ein Münzhort aus der Römischen Kaiserzeit belegen. Um das Jahr 1600 herum sollen die Bauern aus Gräpel und Estorf damit begonnen haben, die westlich der Oste liegenden Flächen landwirtschaftlich zu bearbeiten. Zur Flussquerung diente anfangs sicherlich eine Furt, die bei gezeitenbedingten niedrigen Wasserständen benutzt werden konnte. Später wurde wahrscheinlich ein einfaches Floß eingesetzt. Um 1918 erbaute man im Auftrag einer Interessengemeinschaft der Bauern eine einfache Prahmfähre, die als Seilfähre früher mit einem Holzbodenboot über den Fluss gezogen wurde, um auch beladene Ackerwagen sicher über den Fluss zu bringen. Das mittelhochdeutsche Wort „Prahm“ bezeichnet ursprünglich eine flache gebaute Fähre zum Übersetzen von Menschen, Vieh, Wagen und Gütern. Er war eines der kleinsten Schiffe, das Waren transportierte. Die Fährstelle befand sich direkt neben der Gastwirtschaft (heute: „Osteblick“). Um 1975 übernahm Helmut Plate die Gaststätte und die Seilfähre, die zwischenzeitlich der Gemeinde gehörte. Benachbart lag die Gräpeler Werft in Eigentum der Familie Siems, auf der Besan-Ewer gebaut wurden. Mit einem der größten Stackbuschhäfen Europas bot Gräpel bis weit in die 1960er Jahre regional ansässigen Binnenschiffern einen Überwinterungsplatz. Von etwa 1950 bis 1970 war das nördlich gelegene Bremervörde einer der wichtigsten Umschlaghäfen für Stackbusch, der aus dem Hinterland herbeigeschafft und auf Ewer umgeladen wurde. Etwa ab 1970 nahm der Bedarf an Stackbusch stark ab und der Platz verlor seine Bedeutung.
Baubeschreibung Von der Werft und ehemaligen Anlegestellen mit Lagerplätzen ist heute nichts mehr erhalten. Fähre und Fähranleger wurden 2018/2019 umfassend saniert. Der Gasthof „Osteblick“ ist weiterhin in Betrieb. Eine Bildersammlung im Saal des unmittelbar der Fährstelle benachbarten Gasthofes zeigt den historischen Fährbetrieb in Gräpel an der Oste. Der Fährbetrieb wird aktuell immer noch vom Gasthaus „Osteblick“ organisiert und hier befinden sich auch Bilder von der Gräpeler Werft, in der große Besan-Ewer gebaut wurden.
Kultureller Wert Gasthaus, Prahmfähre, Binnendeiche und Anlegestellen bieten einen guten Eindruck wie im Binnenland die Flussquerung für Bauern und maritime Nutzer organisiert war. Die Prahmfähre verfügt immer noch über kulturellen Wert, wenn auch Werft und Hafen heute nicht mehr erkennbar sind. Sie ist eine der wenigen noch betriebenen Anlagen. Nördlich von Bremervörde soll es ursprünglich 27 ähnliche Fähren gegeben haben. Heute ist die Prahmfähre von Gräpel Teil der Deutschen Fährenstraße.
Lage und Anfahrt Am besten über die östliche Seite durch Gräpel von Ostestraße kommend über die Dorfstraße zur Straße „Zum Hafen“; Beschilderung Gasthaus „Osteblick“ folgen. Auf der westlichen Osteseite ist die Anreise durch die Felder wegen schlechter Wege nur mit Fahrrad oder zu Fuß zu empfehlen. Gasthaus Plates Osteblick , Zum Hafen 21, 21727 Gräpel
(Felicitas Faasch und Frank Andraschko (www.agil-online), erstellt im Auftrag der Arge Maritime Landschaft Unterelbe in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesarchiv, Abt. Stade, dem Natureum Niederelbe, dem Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseum, dem Detlefsen-Museum Glückstadt und der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Stade. Gefördert von der Metropolregion Hamburg, der Alles-Gute-Stiftung der Kreissparkasse Stade und dem Landkreis Stade, 2019)
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