Nach den Angaben im Urkataster der Steuergemeinde Busenberg wurde der Friedhof im Jahr 1824 begründet. Er umfasst heute eine Gesamtfläche von 3.360 qm. Der Friedhof war wohl im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts um ca. 950 qm nach Westen erweitert worden.
Insgesamt 286 Grabsteine befinden sich auf dem Friedhof, der seit 1986 unter Denkmalschutz steht. Seine heutige Gestalt im Stil eines Landschaftsgartens ohne Wegeführung und die Anordnung der Grabsteine erhielt der Friedhof durch die Instandsetzungsarbeiten von 1972 und 1981.
Die Grabsteine im neuen Teil des Friedhofs können als steinerne Zeugen für die zunehmende Assimilation und Emanzipation der pfälzischen Juden angesehen werden.
Der jüdische Friedhof südöstlich der Ortslage, Flur „Bei der Lehmgrube“, ist als Denkmalzone ausgewiesen. Im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südwestpfalz heißt es dazu: „Jüdischer Friedhof südöstlich der Ortslage, Flur “Bei der Lehmgrube„ (Denkmalzone) 1833 eröffnet, zahlreiche Grabsteine (1990er Jahre 289 Grabstein)“
Geschichte der jüdischen Gemeinde in Busenberg
Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Busenberg eine relativ große jüdische Landgemeinde. Für das Jahr 1784 werden 79 Juden genannt. Ihren Höchststand erreichte die Gemeinde um 1850 mit etwa 170 Mitgliedern. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl deutlich zurück und betrug im Jahr 1900 noch 50.
Ein Hinweis auf eine Betstube in Busenberg findet sich erstmals im Jahr 1769. Die spätere Synagoge in der Hauptstraße 80 wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert errichtet. Sie verfügte über dreißig Männer- und zwanzig Frauensitze.
Ab 1837 war die israelitische Schule im Erdgeschoss der Synagoge untergebracht. Im Jahr 1871 wurde diese Elementarschule aufgelöst. Die wenigen verbliebenen Kinder wurden der katholischen Schule der Gemeinde zugewiesen.
Die Gemeinde verfügte auch über eine Mikwe, das rituelle Bad, die bis etwa 1890 genutzt wurde.
(Johannes Weingart, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Friedhof Busenberg (abgerufen 10.09.2018)
www.christen-und-juden.de: Juden in Busenberg (abgerufen 10.10.2019)