In der Landschaft am Niederrhein liegt ca. drei Kilometer nordöstlich von Kalkar die Wisseler Windmühle. Sie befindet sich in der Auenlandschaft zwischen dem heutigen und dem historischen Rheinverlauf, auch Kalflack genannt, der heute noch Wasser führt. In der Auenlandschaft sind Reste von Binnendünen aus angewehten Flusssanden erhalten, wie das Naturschutzgebiet Wisseler Dünen östlich des Ortes. Die Windmühle steht auf einer von Bäumen umgebenen Wiese am Übergang zur Feldflur am westlichen Ortsrand.
Gebäude
Die Windmühle besitzt einen gemauerten konischen, dreistöckigen Mühlenturm, der weiß verputzt ist. Haube und Segelgatterflügel sind vorhanden. An der Turmbasis befindet sich ein ausgebautes Sockelgeschoss aus unverputzten Ziegelsteinen.
Geschichte
Die Wisseler Mühle gehört zu den Mühlen, die in der Zeit der frühen Industrialisierung entstanden sind. Sie wurde 1873 von den Eheleuten Paal errichtet. 1945 zu Ende des
Zweiten Weltkrieges wurde die Mühle zerstört, was gleichzeitig das Ende ihres Betriebes bedeutete.
1963 wurde die Mühlenruine vom Kreis Kleve erworben. Die Restaurierung der Mühle fand 1966 statt. Hierbei wurde der ursprüngliche Wall an der Turmbasis abgetragen und durch ein ausgebautes Sockelgeschoss ersetzt. Der Wall war nicht mehr zur Bedienung der stillgelegten Windmühlenflügel notwendig.
Seit den 1970er Jahren ist die Wisseler Mühle ein Jugendgästehaus.
Baudenkmal
Die Wisseler Mühle steht seit 1995 unter Denkmalschutz und ist eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Kalkar unter der Nr. 186.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. 2019, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
rmdz.de: Forschungsberichte (abgerufen 11.09.2019)