In ca. einem Kilometer Luftlinie vom Fluss entfernt liegt in der Auenlandschaft am Niederrhein die Düffelsmühle von Kalkar-Niedermörmter. Die von Feldern und Weideflächen umgebene Windmühle befindet sich im Eingangsbereich eines weitläufigen Golfplatzes.
Gebäude
Die Turmwindmühle steht am Rande einer mehrteiligen ehemaligen bäuerlichen Hofanlage. Der aus Ziegelsteinen errichtete zylindrische Mühlenturm wird an seiner Basis von einem Wall umgeben. Während der Wall auf der Feldseite gut erhalten ist, ist er auf der Hofseite durch ein Sockelgeschoss mit ausgebauten Kellerräumen ersetzt. Hier befindet sich auch das große Einfahrtstor für die Fuhrwerke. Am Ende der Zufahrt steht das Müllerhaus.
Der dreistöckige Mühlenturm besitzt eine bootsförmige, schiefergedeckte Haube mit schaufelförmigen, unbeweglichen und verkürzten Windmühlenflügeln aus Aluminium. Steert und Windrose sind nicht vorhanden.
Geschichte
Bereits im 12. Jahrhundert soll am Standort der Windmühle ein Wehrturm errichtet worden sein, der zum mittelalterlichen Rittersitz Haus Boetzlaer gehörte. Im 17. Jahrhundert fand der Umbau und eine Umnutzung dieses Wehrturms zur Windmühle statt. Es wurde nun im Turm Getreide gemahlen.
Entscheidende Veränderungen traten im 19. Jahrhundert ein. Der Bauer und Kaufmann Johann Düffels kaufte die Mühle und den benachbarten bäuerlichen Hof. Seitdem trägt die Mühle den Namen des neuen Besitzers. Bereits 1890 installierte er im Hof eine Dampfmaschine, die sowohl in windarmen Zeiten den Antrieb der Mühle unterstützt als auch für die im Hof neu eingerichtete Milchverwertung eingesetzt wurde.
Heute wird die Mühle für Wohnzwecke genutzt.
Baudenkmal
Die Düffelsmühle steht seit 1986 unter Denkmalschutz und ist eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Kalkar unter der Nr. 64.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. 2019, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
rmdz.de: Forschungsberichte (abgerufen 11.09.2019)