In der Landschaft am linken unteren Niederrhein liegt in der Niersaue nordwestlich von Goch die ehemalige Wassermühle Asperden. Die Mühle befindet sich außerhalb des Ortes Asperden. Reste eines Mühlteichs sind in der Niersaue noch vorhanden. Die Aue ist ca. drei bis vier Meter in die ebene Landschaft der Gocher Heide eingetieft. Ökologisch wertvolle Feuchtgebiete und Auenwälder sind hier erhalten. Wiesen und Weiden bestimmen das Landschaftbild.
Gebäude
Die Wassermühle, eine Durchflussmühle, ist in eine große bäuerliche Hofanlage integriert. Sie ist in einem aus Ziegelsteinen errichteten ehemaligen Wirtschaftsgebäude untergebracht. An der dem Fluss zugewandten Giebelseite des Gebäudes ist ein Radhaus als niedriger Anbau vorhanden, in dessen Keller sich das Wasserrad befand. Die zwei bogenförmigen Zuflussöffnungen für das Wasser aus dem Mühlteich sind zugemauert.
Geschichte
Die Aspermühle schaut auf eine lange Vergangenheit zurück. Die Zeit ihrer Entstehung ist unbekannt. 1301 schenkte der Graf von Geldern die Wassermühle, die in Pacht bewirtschaftet wurde, an das Kloster Grafenthal. Pächter der Klostermühle wurde die Familie Wachtendonk.
Nach dem Brand gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Mühle durch Heinrich von Beloe wieder aufgebaut. 1796 verpachtete das Kloster Grafenthal die Mühle an die Familie van der Loo. Die Nachfahren der Familie sind bis in die Gegenwart auf der Mühle tätig. Durch die Säkularisation von 1802 konnte die Familie van der Loo bereits 1805 die Mühle als Eigentum erwerben.
Die Mühle war bis ins 14. Jahrhundert eine Getreidemühle, die ausschließlich für das Kloster mahlte. Im 16. Jahrhundert kam eine Lohmühle hinzu und um 1730 zusätzlich eine Walkmühle. Nach Aufgabe des Walkmühlenbetriebs im Jahr 1820 wurde diese Mühle abgebrochen.
Nachdem van der Loo 1864 die Gemehmigung für ein zweites Wasserrad erhielt wurde zur Kornmühle eine Ölmühle mit zwei Ölstampfern und einem Quetschwerk sowie eine Sägemühle mit zwei Sägegattern hinzugefügt. Ein 1910 neu installierter Walzenstuhl löste das bisherige Mahlwerk aus Mahlsteinen ab.
Mit der 1932 durchgeführten Begradigung der Niers und der Absenkung des Wasserspiegels erfolgte die Umstellung der Mühle auf Dampf- und Elektroantrieb. Mit dem Brand von 1959 endete die Müllerei.
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten am Dachstuhl, Radhaus und der Lagerhalle befindet sich heute in der Mühle ein Naturwarenladen.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. 2019, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
rmdz.de: Forschungsberichte (abgerufen 11.09.2019)
de.wikipedia.org: Aspermühle (abgerufen 11.09.2019)