Hardenbergischer Alaunsteinbruch „Alaunloch“

Alaunbergbau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Velbert
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 19′ 40,8″ N: 7° 07′ 7,47″ O 51,328°N: 7,11874°O
Koordinate UTM 32.368.930,97 m: 5.687.980,87 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.020,15 m: 5.688.731,36 m
  • Hardenbergischer Alaunsteinbruch "Alaunloch" (2019)

    Hardenbergischer Alaunsteinbruch "Alaunloch" (2019)

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    Hardenbergischer Alaunsteinbruch "Alaunloch"

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    Hardenbergischer Alaunsteinbruch "Alaunloch" (2019)

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    Hardenbergischer Alaunsteinbruch "Alaunloch" (2019)

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Das Alaunbergwerk zwischen Dahl und Kaulenborn, das sogenannte „Alaunloch“ an der Alaunstraße, ist ein großer Alaunsteinbruch mit Halden, auf denen Reste von dem typisch rostrot oxydiertem Alaunschiefer und Holzkohle gefunden werden können.

Der Alaunbergbau wurde im gesamten Velberter Raum seit dem Mittelalter von etwa1540-1930 in mehreren Steinbrüchen betrieben. Der gewonnene Alaunschiefer wurde geröstet, auf Halde oxydiert und anschließend ausgelaugt.

Alaun ist ein schwefelsaures Doppelsalz. Es wurde in der Medizin als blutstillendes Mittel und wegen seiner antibakteriellen Wirkung genutzt und fand bis in das 19. Jahrhundert bei der Papierherstellung, in der Textilindustrie und der Gerberei als Beiz- und Bleichmittel Verwendung (Tutlies 1990). Das Alaunpulver wird aus Alaunschiefer durch Ausglühen und Auslaugen in mehreren Arbeitsschritten gewonnen. Das Wissen über Alaun kam im 15. Jahrhundert über Italien aus dem Vorderen Orient nach Mitteleuropa. Für 1572 ist erstmal namentlich eine Alaunmine für das Gebiet um Velbert urkundlich erwähnt: das „Engelsthal“ im Hespertal, dem Reichsstift Werden zugehörig (Tutlies 1990). Das Alaunbergwerk bestand vermutlich seit mindestens 1606.

Es scheint sich um einen größeren Betrieb gehandelt zu haben. Der große Produktionsumfang ist erkennbar an der Pingengröße: Die Abbaufläche hat einen Durchmesser von 215 x 70 Meter. Desweiteren sind eine 60 x 110 Meter große Abraumhalde und weiter südlich Verarbeitungsanlagen im Gelände zu erkennen. Das Betriebsareal wird von der heutigen Straße durchschnitten. Neben dem Betriebsgebäude sind östlich der Straße Stollenmundlöcher und Teiche zu finden. Sie werden auch zu dem Betriebsgelände gehört haben. Die Existenz der Teiche wird mit der Aufbereitung des Alauns zusammenhängen. Die Gebäudestandorte zeigen sich als großflächige Plateaus von 28,80 x 16,60 Meter und 25 x 12 Meter nordwestlich der Teiche.

Das Gebiet weist zusätzlich weitere Bergbaubaurelikte auf, aber die Pingen und Stollenmundlöcher im näheren Umfeld stehen nicht alle im Zusammenhang mit der Alaungewinnung. Hier lag auch das Erzbergwerk „Ela Berg“. Im Verleihungsriss „Ela Berg“ von 1839 sind Stelle 67 und 72 (vgl. Abbildung: Kartierung der archäologischen Prospektion) als erzführende Fundpunkte eingetragen. Stelle 60 und 71 sind im Riss nicht dokumentiert. Vermutlich wurden die Stollen nach ihrer eigentlichen Nutzung zur Wasserversorgung der Auslaugebecken genutzt (Tutlies 1990), denn Alaunabbau geschah üblicherweise im Tagebau.

Südwestlich der Bergbaurelikte, Hausplattformen und Teiche verläuft der Wanderweg „Neanderlandsteig“ in einem Hohlweg (Stelle 75). Hier sind mehrere Hohlwegabschnitte zu finden, die Richtung des Hofes Dahl verlaufen.

Der Alaunabbau kam durch die industrielle Gewinnung von Schwefelsäure Anfang des 19. Jahrhunderts zum Erliegen. Reste der baulichen Anlagen wie hier sind sehr selten (Tutlies 1990).

(Maren Lenz und Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V. mit freundlicher Unterstützung von Herrn Dr. Erich Claßen / Landschaftsverband Rheinland, 2019)

Quelle
Unveröffentlichte Datensammlung des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Literatur

Lütsch, Ralf-Ulrich / Bergischer Geschichtsverein (Hrsg.) (1980)
Der Velberter Bergbau und das Bergrevier Werden. Velbert-Hardenberg.
Tutlies, Petra (1993)
Eine Archäologische Prospektion in der ehemaligen Herrschaft Hardenberg bei Velbert-Langenberg. In: Historische Beiträge 12, (Bergischer Geschichtsverein Abteilung Velbert-Hardenberg e.V..) S. 47-53. S. 73ff, Velbert.

Hardenbergischer Alaunsteinbruch „Alaunloch“

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Alaunstraße
Ort
42555 Velbert - Langenberg
Fachsicht(en)
Archäologie, Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Prospektion, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1540 bis 1606, Ende 1930

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Maren Lenz und Silke Junick (2019): „Hardenbergischer Alaunsteinbruch „Alaunloch“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-294842 (Abgerufen: 12. Mai 2024)
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