Im oberen Wiehltal, auf der Nordseite eines bis auf 420 Meter Höhe ansteigenden Höhenzugs kurz vor der Ortschaft Wildbergerhütte, liegt dieser 580 Meter lange und bis zu 320 Meter breite industrielle Großsteinbruch der „Westdeutschen Grauwackeunion GmbH“. Die „WGU GmbH“ hat ihren Sitz in Gummersbach und gehört zum Firmenkonglomerat der „Basalt AG Linz“.
Geschichte Die Auswertung der topografischen Karten zeigt, dass hier bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts ein erster, sehr kleiner Steinbruch für den regionalen Bedarf bestand. Er lag am Hangfuß, knapp über der Talaue der Wiehl im Bereich der heutigen Einfahrt des Großbruchs der „WGU“. Trotz der ab 1912 direkt vor dem Bruch nach Wiehl verlaufenden Eisenbahnverbindung der „Hütter Bahn“ findet kein nennenswerter Steinabbau statt. Dieser beginnt erst in den 1950er Jahren, auch als Folge neuerer und leistungsfähigerer Lastkrafwagen. Bis 1962 erreicht der Abbaukessel ein Ausmaß von 100 x 90 Metern. Bis 1969 hat sich die Fläche verdoppelt, bis 1980 erreicht der Bruch ein Ausmaß von 360 x 200 Metern. Eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung spielt der Bau der Bundesautobahn A 4 in den 1970er Jahren, welche neue Absatzmärkte im Köln-Düsseldorfer-Raum erschließt. Seitdem hat sich die Abbaufläche nochmals verdoppelt.
Geländebefund Heute stellt der Bruch gemeinsam mit dem Areal der Fa. Jäger einen der größten Grauwackesteinbrüche im Oberbergischen Land dar. Von der Bruchsohle auf 305 Meter über NN reicht der Abbau in sieben Sohlen bis auf eine Höhe von rund 395 Meter Höhe über NN.
Produktion Den Transport des durch Sprengungen gewonnen Materials erfolgt mit Muldenkippern (Dumpern) zur Aufbereitung auf der Bruchsohle unweit der Bruchzufahrt. Dort liegen auch die sonstigen Werkstätten und Betriebsgebäude. Abgebaut wird Grauwacke mit einem Schlagzertrümmerungswert von ~14 bei einer Rohdichte von ~ 2,74 g/cm³, die unter anderem als Zuschlagsstoff im Asphaltstraßenbau Verwendung findet und in Form von Splitt- und Splittgemisch, Sand, Gesteinskörnungsgemisch und Vorsieb lieferbar ist. Werk- und Gartensteine oder Plattenware werden nicht hergestellt.
Datierung: ca. 1950er Jahre bis heute Betreiber: „Westdeutsche Grauwackeunion GmbH“ („WGU“) Einzelbefunde: keine Heutiger Zustand: offenes Steinbruchgelände Zugang: Zutritt nur mit Zustimmung der „WGU“
(Jörn Kling, ergänzt durch Frederik Grundmeier, 2020)
Grauwackesteinbruch der „Westdeutschen Grauwackeunion - WGU“ in Reichshof
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Empfohlene Zitierweise
Jörn Kling (2020): „Grauwackesteinbruch der „Westdeutschen Grauwackeunion - WGU“ in Reichshof”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-293845 (Abgerufen: 18. März 2025)
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