Bevor ab Ende der 1940er Jahre der heute sichtbare Steinbruch entstand, wurde bereits im 19. Jahrhundert in kleinen Bauernbrüchen Stein für den lokalen Bedarf gebrochen. So zeigt auch die topografische Karte von 1896 einen kleinen Bruch in diesem Bereich.
Der Steinbruch besitzt einen 130 x 75 Meter großen Bruchkessel mit zwei Abbausohlen und liegt am Westhang eines bis zu 415 Meter hohen Höhenrückens zwischen dem Dorf Odental und dem Wiehltal. Der Abbau, dessen Abbaustöße eine Höhe von bis zu 13 Metern erreichen, erstreckt sich als Streifen längs zum Hang. Talseitig verblieben dabei Reste der alten Hangböschung. Auf der unteren Sohle des Bruchs hat sich ein Teich gebildet. Vor dem Bruch erstreckt sich ein ausgedehntes bewaldetes Gelände mit großen Schutthalden, die den unterschiedlichen Abbauniveaus zugeordnet werden können. Das Areal stößt im Südwesten an drei alte Bauernbrüche.
Auf der Vorderseite des Bruchs liegt - geschützt in den Hang eingelassen - eine kleine Pulverkammer in Form eines betonierten Tresors von etwa 1,5 x 1,5 Metern Größe. Hinter der schweren aufgebrochenen Stahltür verbergen sich verschließbare Stahlkassetten und eine breite eiserne Schublade. Auch diese wurden gewaltsam geöffnet.
Die Erschließung des Abbaus erfolgte mit Lastkraftwagen über eine Fahrstraße hinab zum Dorf Niederodenspiel und von dort weiter an die Wiehltalstraße. Das Dorf wird Mitte der 1960er Jahre in Zusammenhang mit dem Bau der Wiehltalsperre geräumt und abgerissen. Zu dem Zeitpunkt geht auch der Steinabbau in diesem Bruch zu Ende. Bereits das Hansa-Luftbild von 1962 zeigt eine beginnende Verbuschung des Bruchs. Seitdem liegt das Gelände brach und ist heute größtenteils dicht bewaldet.
Datierung: Bauernbrüche im 19. Jahrhundert, danach Abbau vom Ende der 1940er Jahre bis etwa 1960 Betreiber: vermutlich ehemals „Fa. Jäger“ Einzelbefunde: Pulverkammer Heutiger Zustand: weitgehend bewaldetes Gelände mit kleinem Teich im tiefen Bruchkessel
(Jörn Kling, ergänzt durch Frederik Grundmeier, 2020)
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