Transport
Aufgrund der verkehrstechnisch ungünstigen Lage oberhalb des Wiehltals wurde der Bruch über eine 2,1 Kilometer lange Seilbahn an die Wiehltalbahn angeschlossen. Ein entsprechendes Anschlussgleis mit Ladeanlagen zum Umschlag der Förderung auf die Bahn befand sich etwas oberhalb von Oberwiehl. Innerhalb des Bruchs wird eine Feldbahn existiert haben. In den 1950er Jahren wird der Transport auf Lastkraftwagen umgestellt. Über eine eigene kombinierte Brech- und Verladeanlage am Bruch erfolgte die Aufbereitung und Verladung mit anschließender Abfahrt über die Dörfer Angfurten und Büttinghausen hinunter in das Wiehltal. Die Seilbahn ist damit überflüssig und wird in der Kartenausgabe von 1955 nicht mehr dargestellt.
Geländebefund
Das heute stark bewaldete Gelände nimmt eine Gesamtfläche von 300 x 150 Metern ein, der eigentliche Abbaukessel besitzt 120 x 80 Meter Größe. Der Abbau erfolgte in zwei Sohlen. Die Abbauwände erreichen eine Höhe von bis zu 23 Meter. Westlich und nordwestlich schließt sich an den Bruch ein ausgedehntes Haldenareal an. Dort liegen auf Höhe der Bruchausfahrt die Fundamentreste der ehemaligen Seilbahnstation. Es bestand ein Ladebunker zur Befüllung der Seilbahngondeln. Die Beschickung des Bunkers geschah über eine Feldbahn direkt aus dem Steinbruch. Ob sich an der Seilbahnstation auch eine Brecheranlage befand, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Von den Verladeanlagen an der Wiehltalbahn sind keine Reste erhalten. Im Trassenverlauf der Seilbahn können noch einzelne betonierte Mastfundamente gefunden werden. Die Fundamente der jüngeren Brecher- und Verladeanlage aus den 1950er Jahren für den LKW-Transport liegen am Bruch etwas weiter hangabwärts, in unmittelbarer Nähe des Fahrweges.
Betriebsaufgabe
Die Luftbilder, welche 1971 bereits ersten Bewuchs zeigen, belegen eine Betriebseinstellung spätestens in den 1960er Jahren. Im Dorf Angfurten wird die Erinnerung an die Seilbahn im Dorfwappen lebendig gehalten. Außerdem gibt es im Ort ein Modell der Seilbahn zu sehen.
Datierung: ab ca. 1920 bis ca. 1960
Betreiber: unbekannt
Einzelbefunde:
- Seilbahnstation mit Ladebunker (Fundamente)
- Brecherfundament mit Ladebunker
(Jörn Klingt, ergänzt durch Frederik Grundmeier, 2020)