Seit über 100 Jahren ist die Heidberger Mühle ein beliebtes Ausflugslokal, das einzige, das an der Itter übrig blieb. Das Wahrzeichen, die 2006 durch ein Feuer zerstörte und bald wieder aufgebaute „Windmühle“ ist ein wichtiges historisches Zeugnis (Restaurant Heidberger Mühle).
Die Heidberger Mühle, ihr Kotten und ihre erhaltene Strukturen sind historische Zeugnisse für die Nutzung und Umgestaltung der natürlichen Gegebenheiten durch den Menschen und folglich Schaffung einer Kulturlandschaft, die in der Region stark von (Schleif-)Mühlen, Kotten und Hämmern geprägt ist (Lunkenheimer 1990). Die Agrarwirtschaft im Solinger Raum war nicht besonders ausgeprägt, aufgrund der schlechten Böden sowie extremer Berg- und Talstruktur der Landschaft mit vielen Flüssen und Bächen und auch hohen Niederschlagsmengen. Eben diese Umstände der vorhandenen Wasserkraft als Antriebsenergie erwiesen sich als maßgeblich für das Einsetzen der gewerblichen Entwicklung des Solinger Raums im Spätmittelalter. Die gewerbliche Nutzung der Bäche war Anfang des 19. Jahrhunderts so weit fortgeschritten, dass kein unbenutztes Gefälle mehr zu finden war. 1802 waren im Solinger Raum über 93 Schleifkotten und 6 Wasserhämmer in Betrieb und die Solinger Schleifindustrie international bekannt (Lunkenheimer 1990 sowie Kaiser 1979).
(Maren Lenz, Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Quelle
„Das Ambt Solingen“. Karte von Erich Philipp Ploennies, erstellt im Jahr 1715.
Internet
heidberger-muehle.de: Restaurant Heidberger Mühle - Die Geschichte der Heidberger Mühle in Bild und Text (abgerufen 27.01.2019)