Hier auf der rechtsrheinischen Niederterrasse des Rheines finden sich bis zu 30 Meter mächtige Sedimentablagerungen in Form von Sanden und Kiesen aus der Eiszeit. Wie auch bei zahlreichen andere Baggerseen in der Region waren diese Rohstoffvorkommen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und wurden industriell abgebaut und verarbeitet. Das folgende Landschaftsbild war massiv geprägt von den entstandenen Abgrabungshalden und -hohlformen (Holzhausen 1996).
Die so entstandene Kulturlandschaft aus Kiesseen hat heute einen hohen Freizeitwert. Der Unterbacher See wurde nach Ende des Abbaus touristisch erschlossen und somit einer neuen Nutzung durch den Menschen zugeführt, beispielsweise in Form von Wassersportangeboten. Der See wird verwaltet vom Zweckverband Erholungsgebiet Unterbacher See.
Nicht nur der Mensch erfreut sich heute anderweitig an der eigenhändig geschaffenen (Kultur-)Landschaft. Auch zahlreiche, teils Rote-Liste-Arten von Flora und Fauna finden Habitate. Im Unterbacher See befinden sich vier als Vogelschutzgebiet ausgewiesene Inseln. Auch die Uferzonen sowie inbesondere die Steilufer dienen als wichtige Lebensräume.
Im Wasser finden sich beispielsweise Hecht, Barsch und Karpfen. Es finden sich außerdem Unterwasserwiesen mit Beständen an seltenen Armleuchteralgen und Laichkräutern sowie die darin lebenden Kleintiere. Für tauchende Wasservögel spielt auch die relativ geringe Tiefe des Sees eine wichtige Rolle, denn die Nahrungsquelle ist für die Vögel leicht erreichbar (Zweckverband Erholungsgebiet Unterbacher See 2016). Das Gewässer ist über einen Graben mit dem Laichteich und dem angrenzenden Eselsbach verbunden.
Der Elbsee ist im Gegensatz zum Unterbacher See touristisch nicht erschlossen und bietet daher ein besonders wichtiges Rückzugsgebiet für Tiere. Der nördliche Teil wurde ab dem Jahr 2005 rekultiviert und ab 2010 vorläufig als Naturschutzgebiet sichergestellt. Dieses umfasst neben dem Wasserkörper auch die angrenzenden Uferbereiche, die im Norden und Osten etwas breiter ausfallen. Die Uferbereiche sind meist bewaldet.
In Verbindung mit den anschließenden Seen erfüllt der Elbsee eine wichtige Funktion als Brut-, Rast- und Nahrungshabitat für Wasservögel sowie für wasserbewohnende Pflanzen. Das Gebiet ist ein zentraler Bestandteil des Biotopverbundsystems aus Unterbacher See, Naturschutzgebiet Dreiecksweiher und dem südlichen Düsseldorfer Stadtwald und somit unverzichtbar zur Vernetzung der Lebensräume zwischen den Gewässern und den Waldbeständen. Von einer Beobachtungsplattform lassen sich besonders gut die seltenen Vogelarten beobachten.
Letztendlich sind die beiden hier beschriebenen Seen ein Zeugnis von der Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen und verdeutlichen, dass durchaus auch Lebensräume anthropogen geschaffen werden können. Als besonders schützenswerte Kulturlandschaftselemente und -strukturen von Kiesseen allgemein sind die Ufergehölze und -sträucher, Kiesbänke, Steilufer und nicht zuletzt das Gewässer selbst hervorzuheben (Kremer 1997).
Der Verband NaturFreunde NRW hat im Rahmen des Projektes WasserWege eine Wanderbroschüre für den Unterbacher See herausgegeben.
(Maren Lenz, Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Internet
unterbachersee.de: Unterbacher See Düsseldorf (abgerufen 15.01.2019)
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: LANUV - Naturschutzgebiet Elbsee (D-012) (abgerufen 15.01.2019)
naturfreunde-nrw.de: Wasserweg Unterbacher See/Elbsee (PDF-Dokument, 800 KB, abgerufen 15.01.2019)