Mühle Kerssenboom in Winnekendonk

Kerssenboom'sche Mühle

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Kevelaer
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 42,77″ N: 6° 18′ 42,99″ O 51,59521°N: 6,31194°O
Koordinate UTM 32.313.819,06 m: 5.719.441,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.521.659,40 m: 5.717.911,69 m
  • Luftaufnahme der Mühle Kerssenboom in Winnekendonk (2020)

    Luftaufnahme der Mühle Kerssenboom in Winnekendonk (2020)

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    Wiemer, Karl Peter
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
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Lage
Zwischen Maas und Rhein durchzieht die Niersniederung die ebene Landschaft des unteren Niederrheins. Typisch für die Niederung sind zahlreiche verzweigte Gerinne, Feuchtgebiete und trockenere Inseln. An der Kante der Ebene zur Niederung, dort wo der Water Forth vorbeifließt, liegt in Kaevelaer-Winnekendonk die Mühle Kerssenboom. Sie befindet sich im landwirtschaftlich geprägten Freiraum außerhalb des Ortes.

Gebäude
Die Windmühle ist als eigenständiges Gebäude in eine bäuerliche Hofanlage integriert. Der 3-4 Stockwerke hohe konische Mühlenturm ist ein Backsteinbau mit erhaltenen Flügeln und Steert. Die Haube ist schadhaft. Der ehemalige Wall ist zur Hofseite abgetragen und nur noch in Resten vorhanden. Im Turmsockel befindet sich auf der Hofseite das Tor für die das Mahlgut anliefernden Fuhrwerke. Die massive, mit Nagelköpfen versehene Eingangstür im 1. Stock ist über eine Treppe zu erreichen. Nach Auskunft des Eigentümers ist in der Mühle das Getriebe und der Mahlgang noch vorhanden, doch die Fußböden der Söller und die tragenden Balken sind instabil.

Geschichte
1836 hatten Peter Paul Oehmen und Theodor Kerssenboom die Idee, eine Kornmühle als Gemeinschaftsmühle zu errichten. Durch den Zusammenschluss der Bauern aus der Umgebung konnte die Finanzierung für dieses Projekt gesichert und 1848 realisiert werden. Die Mühle wurde zunächst als Pachtmühle betrieben. 1858 wurde Bernhard Kerssenboom Pächter der Mühle. Bereits zwei Jahre später erwarb er Haus, Garten und Mühle als Eigentum. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Anwesen zu einem stattlichen bäuerlichen Betrieb. Es wurde ein Müller eingestellt, die Windmühle auf Dampfbetrieb umgestellt und 1913 durch einen Elektromotor ersetzt. 1949 wurde die Mühle stillgelegt. Bis heute befindet sie sich im „Ruhezustand“.

Die Windmühle Kerssenboom ist unter der Denkmalnummer A 17 als Baudenkmal der Stadt Kaevelaer aufgeführt.

(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2016, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)

Internet
www.rmdz.de: Mühlen - die ältesten Maschinen der welt (abgerufen 06.12.2018)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Kevelaer (abgerufen 06.12.2018)

Literatur

Sommer, Susanne / Landschaftsverband Rheinland, Amt für Rheinische Landeskunde (Hrsg.) (1991)
Mühlen am Niederrhein. Die Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814-1914). (Werken und Wohnen, 19.) Köln.
Vogt, Hans / Verein linker Niederrhein e.V. (Hrsg.) (1998)
Niederrheinischer Windmühlenführer. Krefeld (2. Auflage).

Mühle Kerssenboom in Winnekendonk

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Sonsbeckerstraße 50
Ort
47623 Kevelaer - Winnekendonk
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1836 bis 1848

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„Mühle Kerssenboom in Winnekendonk”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290057 (Abgerufen: 25. April 2024)
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