Auch die fruchtbaren Böden der Monheimer Rheinaue werden seit historischer Zeit landwirtschaftlich genutzt. Wir finden eine kleinstrukturierte Kulturlandschaft vor (Adolphy et al. 2010), deren Bewirtschaftung bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht und von Ackerbau und Viehzucht dominiert wird (Pracht-Jörns 2015). Auf den historischen Karten sind die Strukturen aus Äckern, Wiesen, Obstwiesen und Hecken gut zu erkennen und bis heute auch in der Landschaft gut erhalten. Weiterhin prägen Wege und Weidengewächse das Bild. Weidenanpflanzungen werden bereits im 13. Jahrhundert erwähnt und die Korbflechterei war ein für den Ort Monheim typisches Handwerk. Mit 20 Korbflechtern um 1830 war Monheim zeitweilig Spitzenreiter auf Kreisebene. Neben der Herstellung von Transportbehältnissen dienten die Weiden auch dem Deichbau (Pracht-Jörns 2015, S. 23).
Die Bäume sind Relikt einer kulturhistorisch bedeutsamen Nutzung und dienen dem Erhalt von wesentlichen Strukturmerkmalen der bäuerlichen Kulturlandschaft und durch ihren typischen Wuchs der Belebung und Gliederung des Landschaftsbildes. Daneben haben sie eine wertvolle ökologische Bedeutung als Lebensraum für Tiere, beispielsweise für höhlenbrütende Vogelarten (Kreis Mettmann/Untere Landschaftsbehörde 2012, S. 448).
Am Rheinufer wird das Bild von einer extensiven Weidewirtschaft geprägt und ist naturschutzfachlich von großer Bedeutung, beispielsweise als wertvolles Rast- und Nahrungsbiotop für Vögel. Durch eine Deichrückverlegung im Jahr 2011 wird die Aue im Hochwasserfall wieder überflutet. Dies ist schon im Sinne des ökologischen Hochwasserschutzes eine wichtige Maßnahme. Der Rententionsraum wird belebt im Sinne seiner natürlichen Dynamik und gleichzeitig werden Hochwasserspitzen für die flussabwärts liegenden Orte abgemildert. Der Leitdeich hält nach wie vor ausreichend Strömung ab. Die Retentionsflächen stehen unter Naturschutz und beherbergen zahlreiche Rote-Liste-Arten aus Flora und Fauna (Adolphy et al. 2010 und nsg.naturschutzinformationen.nrw.de).
Wie in der Rheinebene üblich, befinden sich auf der angrenzenden, hochwasserfreien und weniger ertragreichen Niederterrasse die Siedlungen, wie hier die Stadt Monheim am Rhein.
(Maren Lenz, Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Internet
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Rheinufer Monheim (ME-031) (abgerufen 20.11.2018)