Auf dem alten Teil stehen noch 67 Grabsteine. Der neue Teil ist mit 52 Gräbern und zwei Kindergräbern belegt. Die alten, barocken Grabsteine besitzen meist einen geschweiften Abschluss, die des 19. Jahrhunderts einen halbkreisförmigen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden aufwendigere, historisierende Grabsteine, auch mit deutschen Inschriften. Nach 1900 lässt sich ein Wechsel des Materials von Sandstein zu poliertem Granit feststellen.
Das letzte Begräbnis fand 1963 statt.
Im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Donnersbergkreis (Stand 15. August 2017) heißt es: „Bergstraße, südlich des Ortskerns in Hanglage Jüdischer Friedhof (Denkmalzone) wohl um 1700 angelegt, 1905 erweitert; 121 Grabsteine 1710-1963“
Geschichte der jüdischen Gemeinde in Alsenz
Die ersten jüdischen Familien wurden spätestens nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs in Alsenz ansässig. Etwa seit 1670/80 gab es eine jüdische Gemeinde, die Mitte des 19. Jahrhunderts ihren größten Umfang (1846: 102 Juden) erreichte. Dann sank die Zahl der Gemeindemitglieder ständig.
Die jüdische Gemeinde hielt ihre Gottesdienste über viele Jahrzehnte hinweg in Privathäusern ab. Eine dann auf dem Kirchberg erbaute und 1765 eingeweihte Synagoge bestand bis zur Auflösung der Gemeinde. Die Synagoge in Alsenz war der wohl wichtigste Synagogenbau des 18. Jahrhunderts im Bereich des heutigen Rheinland-Pfalz. Die Kosten für den spätbarocken Bau betrugen 4.000 Gulden. In dem Gebäude befanden sich im Obergeschoss auch die Schule und im Erdgeschoss eine Wohnung für den Lehrer oder den Kantor, im rückwärtigen Teil war eine Mikwe angeschlossen.
(Johannes Weingart, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Friedhof Alsenz (abgerufen 10.09.2018)