In der Stadt Emmerich am unteren Niederrhein befindet sich im Ortsteil Elten auf einer 50 Meter hohen Anhöhe über der Rheinaue die Mühle, die auch Gerritzen Mühle genannt wird. Die Anhöhe mit Namen Eltener Höhe ist der Rest einer Endmoräne. Die Mühle liegt am Rand der Wohnbebauung auf der Westseite der Höhe. Nach Osten schließt ein Waldgebiet an.
Gebäude
Die Windmühle ist ein Einzelgebäude mit intakter Haube, erhaltenem Flügelkreuz und Steert. Die Mühle verfügt über ein funktionsfähiges Getriebe. Der Mühlenturm wird von einem grasbewachsenen Wall umgeben, in dem ein breites Zufahrtstor für die Fuhrwerke eingelassen ist. Neben der Mühle befindet sich das neu errichtete Heim des Mühlenvereins, in dem ein Mühlencafé untergebracht ist.
Geschichte
Aus dem Jahre 1846 existiert eine amtliche Bauerlaubnis für die Mühle. Bereits 1887 übertrug Wilhelm Johann Verhoeven die Mühle an seine Neffen Hermann und Theodor Gerritzen. Die Mühle wurde für eine lange Zeit gewerblich als Kornmühle genutzt.
Veränderungen traten mit dem Zweiten Weltkrieg ein. Durch Bombeneinschlag wurde die Mühle stark beschädigt, insbesondere Flügel und Haube. Damit aber weiterhin Korn gemahlen werden konnte, wurde das Mahlwerk mit Hilfe eines landwirtschaftlichen Traktors angetrieben. Bereits wenige Jahre nach dem Krieg war die Mühle wirtschaftlich unrentabel und wurde stillgelegt.
1985 wurde die Mühle als Baudenkmal der Stadt Emmerich ausgewiesen. In den folgenden Jahren wurden bis 1990 Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Es wurde Korn für das Eltener Mühlenbrot gemahlen. Gegenwärtig ist die Mühle ein museales Informationszentrum, in dem Führungen und Mahlaktionen stattfinden.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2018, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
rmdz.de: Forschungsberichte (abgerufen 11.09.2019)