Limeswachtturm Wp 4/1 "Im Köpperner Gemeindewald" östlich von Friedrichsdorf (2018)
Copyright-Hinweis:
Szédeli, Hans / hessenARCHÄOLOGIE
Fotograf/Urheber:
Hans Szédeli
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Limeswachtturm Wp 4/1 "Im Köpperner Gemeindewald" östlich von Friedrichsdorf (2018). Der Standort des Wachtturmes wird durch einen großen Erdhügel markiert.
Copyright-Hinweis:
Szédeli, Hans / hessenARCHÄOLOGIE
Fotograf/Urheber:
Hans Szédeli
Medientyp:
Bild
Der Schutthügel des ersten Wachtpostens an der Strecke 4 des Obergermanisch-Rätischen Limes ist gut sichtbar. Es sind die Überreste eines Steinturms. Eine in älteren Beschreibungen erwähnte Holzturmstelle ist heute nicht mehr auszumachen. Im Umfeld der Turmstelle stehen neuzeitliche Grenzsteine. Der Limeswall ist in diesem Abschnitt hoch erhalten; auf beiden Seiten wird er von einem Graben begleitet. Die Überreste der antiken Grenze wurden in diesem Bereich in späterer Zeit für die Anlage einer Landwehr genutzt und überformt.
Die als Wp 4/1 bezeichnete Wachtturmstelle befindet sich auf dem ersten Abschnitt der Limesstrecke 4 zwischen dem Köpperner Tal und dem Grauen Kopf. In diesem Bereich zeichnet sich der Limes am nördlichen Hang des Köpperner Tals bis heute deutlich im Gelände ab. Gerade in diesem Bereich wurden beim Bau der mittelalterlichen Solmser Landwehr zusätzlich Gräben angelegt, die das Erscheinungsbild der älteren, römischen Grenzanlagen stark veränderten. Die Turmstellen und anderen Limesanlagen des ersten Abschnittes waren von interessierten Forschern schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts geöffnet und - aus heutiger Sicht laienhaft - durchwühlt worden, was sich bereits während der Ausgrabungen der Reichslimeskommission als Schwierigkeit erwies. Die Steinturmstelle WP 4/1 liegt am Grenzstein 155/167, etwa 200 Meter von der Eisenbahnlinie entfernt. Der Turm besaß vermutlich keinen Vorgängerbau aus Holz; er ist heute als Schutthügel etwa 30 Meter hinter dem Grenzwall leicht auszumachen.
Der heutige Zustand des Wachtturms Innerhalb des heute sichtbaren Schutthügels konnte während der archäologischen Untersuchungen das Fundament eines Steinturms mit Seitenlängen von 5,28 mal 5,40 Metern nachgewiesen werden. Einen Graben hatte man an dieser Tuurmstelle nicht angelegt. Bei den durch die Reichslimeskommission vorgeniommenen Ausgrabungen legte man das Turmfundament auf allen vier Innen-, jedoch nur auf zwei Außenseiten frei. In dem bis zu 93 Zentimeter starken Mauerwerk gab es keinen Türdurchbruch: Der Eingang muss daher im ersten Stock gelegen haben. Vor einigen Jahren wurde die Turmstelle zum Schutz des bislang noch freiliegenden Mauerwerks wieder übererdet; der heute sichtbare Hügel gibt daher nicht die ursprüngliche Situation wieder.
Anfahrt Die Turmstelle liegt auf der nordöstlichen Seite des Köpperner Tals. Man erreicht den Ausgangspunkt auf der Nordseite des Bahnhofs Saalburg/Lochmühle über die von Köppern nach Wehrheim führende L 3041, indem man vor dem Freizeitpark Lochmühle rechts zur Saalburgsiedlung bzw. zum Bahnhof abbiegt und die Gleise der Bahnstrecke überquert. Hier parkt man und setzt den Weg zu Fuß fort auf dem zwischen den Hausnummer 115 (Köpperner Straße) und 4 (Bahnhof Saalburg) bergan führenden Weg. Dieser begleitet den Verlauf des Limes (Graben und Wall). Die Turmstelle ist am Ende der links des Weges liegenden Bebauung nach knapp 200 Metern erreicht und liegt rechts im Wald.
Die Limesanlagen im Taunus von der Aar bis zum Köpperner Tal bei der Saalburg. In: Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches, Abt. A, Band II, S. 52, Berlin/Leipzig.
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Landesamt für Denkmalpflege Hessen; Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2003)
Der Obergermanisch-Raetische Limes / Upper German-Raetian Limes. Antrag zur Aufnahme als Welterbe / Nomination for Inclusion on the World Heritage List. Stuttgart.
Limeswachtturm Wp 4/1 „Im Köpperner Gemeindewald“ östlich von Friedrichsdorf
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Thomas Becker, Margot Klee, Carsten Wenzel: „Limeswachtturm Wp 4/1 „Im Köpperner Gemeindewald“ östlich von Friedrichsdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-284573 (Abgerufen: 27. März 2025)
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.