Bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1938 wurden auf dem jüdischen Friedhof in Schifferstadt vierzehn Tote begraben. Nur vier Grabsteine haben die Zerstörung unbeschadet überstanden. Sie sind auf dem heute mit einem Holzzaun umgebenen Gelände in einem Halbkreis um den im Jahr 1950 aus dem Grabstein von Alex Mängen umgearbeiteten Gedenkstein aufgestellt.
Die 220 m² große Gedenkstätte wurde der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz im Jahr 1987 von der Stadtverwaltung Schifferstadt geschenkt.
Geschichte der jüdischen Gemeinde in Schifferstadt
Einzelne jüdische Familien lebten bereits im 17. Jahrhundert in Schifferstadt. Zur Gründung einer offiziell genehmigten und behördlich gebilligten Kultusgemeinde kam es aber erst im Juni 1856. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten drei jüdische Familien in Schifferstadt. Im Jahr 1856 zählte man 41 Juden im Ort. Ihre Zahl stieg auf 60 im Jahr 1895 an und ging dann kontinuierlich zurück auf zwölf im Jahr 1939.
Denkmalzone
Die Gemarkung „Jüdischer Friedhof südwestlich der Stadt, Am Neustückweg / Speyerer Straße“ ist als Denkmalzone ausgewiesen: „1897 angelegt, 1938 zerstört; vier Grabsteine“.
Synagoge
Ursprünglich besuchten die Schifferstadter Juden die Synagoge in Böhl (Ortsteil von Böhl-Iggelheim, Rhein-Pfalz-Kreis). Seit 1826 versammelten sie sich in einem Betsaal in Schifferstadt. Im Jahr 1851 wurde ein Hintergebäude in der heutigen Hauptstraße erworben, um dort eine Synagoge zu errichten. Eingeweiht wurde diese am 30. Juli 1852. In dem Gebäude war auch die Lehrerwohnung untergebracht.
Im Jahr 1890 musste die ohnehin schon baufällige Synagoge nach einem Brand des Vorderhauses abgerissen werden. Eine neu errichtete Synagoge mit Lehrerwohnung in der Bahnhofstraße konnte im September 1892 eingeweiht werden.
(Johannes Weingart, 2018)
Internet
www.alemannia-judaica: Schifferstadt (abgerufen 05.09.2018)