Haus am Horn in Weimar

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Weimar (Thüringen)
Kreis(e): Weimar (Thüringen)
Bundesland: Thüringen
Koordinate WGS84 50° 58′ 25,81″ N: 11° 20′ 21,9″ O 50,97384°N: 11,33942°O
Koordinate UTM 32.664.238,88 m: 5.649.520,71 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.453.708,07 m: 5.648.940,39 m
  • Haus am Horn in Weimar (2018)

    Haus am Horn in Weimar (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Wiemer, Karl Peter
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
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Das Haus am Horn in Weimar ist ein Meilenstein der Bauhaus-Architektur und das erste realisierte Wohnhaus der bekannten Kunstschule. Es entstand 1923 anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung in Weimar und gilt als Manifest des funktionalen und modernen Wohnens. Seit 1996 gehört es zum UNESCO-Welterbe „Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“.

Entworfen wurde das Haus von Georg Muche, einem Bauhaus-Meister, unterstützt von Adolf Meyer und Walter Gropius. Als Musterhaus für die Ausstellung 1923 konzipiert, sollte es die Idee des „Neuen Wohnens“ demonstrieren - effizient, lichtdurchflutet und kostengünstig. Das Haus war ein Gemeinschaftswerk der Bauhaus-Werkstätten „Möbel“, „Textilien“ und „Metallarbeiten“ und demonstrierte so die interdisziplinäre Arbeitsweise der Schule.

Das Haus ist gekennzeichnet durch die kubische Form auf schlichter, quadratischer Grundfläche von 12,5 × 12,5 Metern mit Flachdach. Der zentrale Wohnraum als Herzstück des Hauses war ein großes Zimmer mit Oberlicht - umgeben von kleineren Funktionsräumen wie Küche, Schlafzimmer und Kinderzimmer. Durchdachte Grundrisse und Einbaumöbel sparten Platz, schufen Ordnung und sorgten für maximale Ausnutzung.
Bei den Materialien konzentrierte man sich auf Stahlbeton, Stahl und Glas - kombiniert mit traditionellen Baustoffen wie Klinker. Das Farbkonzept (es gab ein Konzept!) sah Pastelltöne und Primärfarben vor, entworfen von Alfred Arndt, die Atmosphäre schufen und den Raum strukturierten. Selbst die Gestaltung der Möbel war Teil des Architekturkonzeptes - funktionales Design von Marcel Breuer (Stahlrohrmöbel) und Alma Siedhoff-Buscher (Kinderspielzeug) dominierten.
Schlussendlich war das Haus mit technischen Neuerungen, wie einer Zentralheizung und elektrischer Beleuchtung, ausgestattet- seinerzeit revolutionär für Wohnhäuser.

Das Haus war Teil der Schau „Kunst und Technik - eine neue Einheit“ der Bauhaus-Ausstellung von 1923 und sollte die öffentliche Akzeptanz des Bauhauses stärken. Das war auch notwendig, denn die radikale Ästhetik des Bauhauses stieß in Weimar auf Widerstand und trug zur Schließung des Bauhauses in Weimar im Jahre 1925 bei. Heute symbolisiert es den Aufbruch in die Moderne und den Einfluss des Bauhauses auf die Architekturgeschichte.

Das Haus ist öffentlich zugänglich und zeigt originalgetreue Rekonstruktionen der Innenräume. Informative Schautafeln und Multimedia-Elemente erklären die Entstehungsgeschichte und Bauhaus-Philosophie.
Das Haus am Horn war wegweisend für den späteren sozialen Wohnungsbau und das „Existenzminimum“-Konzept. Es zeigt, wie Kunst und Handwerk im Alltag vereint werden können.
Das Haus am Horn ist nicht nur ein architektonisches Experiment, sondern ein Schlüssel zum Verständnis des Bauhauses. Hier wird spürbar, wie eine Idee die Welt des Designs veränderte

(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2025)

Internet
www.weimar.de: Haus am Horn (abgerufen 24.04.2025)
www.klassik-stiftung.de: Haus am Horn (abgerufen 24.04.2025)
blog.klassik-stiftung.de: Wohnen im Haus Am Horn (abgerufen 24.04.2025)
www.denkmalschutz.de: Haus am Horn (abgerufen 24.04.2025)

Literatur

Blümm, Anke (2019)
Haus am Horn. München.
Droste, Magdalena (2019)
bauhaus. 1919 -1933. Köln.
Kern, Ingolf; Knorr, Susanne; Welzbacher, Christian / Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar (Hrsg.) (2017)
Bauhaus Reisebuch. München.
Kruse, Christiane (2018)
Das Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin. Leben, Werke, Wirkung. Berlin.

Haus am Horn in Weimar

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Horn 61
Ort
99423 Weimar
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1923

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Karl Peter Wiemer (2025): „Haus am Horn in Weimar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-279052 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
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