Wie ein grüner Finger erstrecken sich die Rindernschen Kolke im südlichen Deichhinterland von Salmorth. Sie liegen im Landschaftsraum „Düffel“. Dieser umfasst das linksrheinische Niederungsgebiet zwischen Kleve und Nijmegen mit einer Fläche von über 10.000 Hektar. In den Rindernschen Kolken sind Überreste einer alten Auenlandschaft erhalten. Früher nannte man die Wooyen und Kolke auch „Augen Gottes“, da sie ein wichtiger Lebensraum für Vögel, Fische und Amphibien sind. Um den Lebensraum zu erhalten, werden naturgerechte, extensive Beweidungen der Grünlandfläche gefördert.
Das ca. 80 Hektar große umfassende Gebiet gehört zum Naturschutzgebiet Salmorth und Rindernsche Kolke und war früher ein bedeutendes Feuchtgebiet. Heute ist das Gebiet von Weideland, knorrigen Kopfbäumen, Kolken, Hecken und zahlreichen Kleingewässern geprägt. Bis zeigen die Rindernschen Kolke ein vom Rhein gestaltetes hügeliges Relief. In diesem Gebiet gibt es insgesamt 16 Kolke, welche durch Ausspülungen bei Deichbrüchen über Jahrhunderte hinweg entstanden sind. Diesen besonderen Gewässern verdankt das Naturschutzgebiet seinen Namen.
Die Rindernschen Kolke bieten vielen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensräume. Ursprünglich gehörte das Gebiet zu der sumpfigen Auenwaldlandschaft der Rheinniederung, die bereits von den Römern kultiviert wurde. Durch Entwässerungen verschwanden Feuchtwiesen und Auenwälder - das hügelige Terrain aber ist geblieben. Auf den Wiesen findet heute eine Beweidung mit Charolais-Rindern, einer robusten alten Rinderrasse, und Pferden statt.
Historischer Hintergrund Die für das Gebiet charakteristischen Kolke entstanden hauptsächlich durch Deichbrüche bei Hochwasser. Das Wasser floss nach solchen Ereignissen mit hoher Strömungsgeschwindigkeit durch die Bruchstelle und verursachte hinter dem Deich eine Auskolkung, das heißt, Bodenmaterial wurde herausgespült. Historische Aufnahmen belegen die Nutzung des großen zentralen Kolkes als Badegewässer – viele alteingesessenen Rinderner Bürger kennen dieses Gewässer noch unter dem Namen „Schwimmkolk“.
Durch ihre Lage in einer intensiv genutzten Landschaft waren die Kolke schon immer nährstoffreich. Heute sind viele der Gewässer jedoch stark mit zusätzlichen Nährstoffen aus Düngung und durch Kot von Tieren angereichert. Einige Gewässer wurden künstlich als Viehtränken und Angelgewässer angelegt – letztere sind heute verpachtet und werden regelmäßig beangelt.
(NABU-Naturschutzstation Niederrhein, 2018)
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