Der äußere Mauerzug zum Erftmühlengraben umfasste zwei Bastionen und abgetreppte Stützpfeiler. Vom inneren Mauerzug sind nur zwei freistehende Stützbögen des ehemaligen Wehrgangs erhalten, die 1961 bei Gebäudeabbrüchen freigelegt und restauriert wurden. Sie waren an eine ältere Mauer aus Tuff und Gußwerk mit Trümmerbrocken gebaut, die nicht erhalten werden konnte. Von dieser, die mittelalterlichen Stadt prägenden Befestigungsanlage, sind kaum noch sichtbare Reste vorhanden (Sauer 1994).
Die Mauerreste am Hamtorwall dokumentieren als Einzige den Zusammenhang von Mauer, Wall und Graben und sind trotz ihres fragmentarischen Charakters und starker Restaurierungen, auch mit modernem Fugenmaterial, aus wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen als Baudenkmal einzustufen.
Die vollständige Füllung der Mauerfugen im Zuge der Restaurierungen behindert eine Besiedlung durch Pflanzen und Tiere, wie sie für historische Mauern typisch sind. Lediglich in Teilen besteht ein Aufwuchs durch Efeu.
Zustandsbewertung im Sinne des Naturschutzes
(Ergebnisse einer LVR finanzierten Studie zu den Historischen Mauern aus 2018)
Besiedlung | |
Besiedlungspotential der Mauer | Im hist. Zustand gut, aktuell schlecht |
Besiedlungspotential der Mauerkrone | Im hist. Zustand gut, aktuell schlecht |
An der Mauer festgestellte Pflanzenarten | Efeu (Hedera helix) |
An der Mauer festgestellte Tierarten | Keine |
Bewertung | |
Ursprüngliches Potential | Sehr guter Biotopwert/hohe Besiedlung |
Berücksichtigung von Naturschutzaspekten bei Reinigung/Sanierung | Nein |
Aktuelle Besiedlung | keine Besiedlung |
(Christian Platz und Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2020)