Franz Weiß schrieb bereits 1840 von der oberen Höhle, dass sie: „sich beträchtlich tief in den Berg hinein erstreckte, aus deren mit schauerlichem Dunkel erfüllten Hintergrunde eine ziemlich starke Quelle hervorströmt, die sich über die untere Höhle in ein tiefer liegendes Becken hinabstürzt.“ (Weiß 1985)
Hintergrund
Bei Historikern ist umstritten, ob tatsächlich der „Bär“ Patron für den Höhlennamen ist. Dagegen sprechen die Größe der oberen Höhle und der offene Eingang, Bären bevorzugen eher schmalere Höhlen. Eine andere Möglichkeit ist die Namensrückführung auf einen Grenzfelsen der Pirmasenser Waldmark, der in Verbindung mit den Familiennamen Bermann oder Bärmann stehen könnte.
Untersuchungen haben ergeben, dass der Pfälzerwald bereits vor 8.000 Jahren besiedelt wurde. Funde von Felsschabern, Pfeilspitzen und Knochen mit geschärften Widerhaken weisen darauf hin. Die Größe der oberen Bärenhöhle lässt vermuten, dass auch sie in der Steinzeit oder in späteren Notzeiten von Menschen bewohnt wurde. Hierfür sprechen die Ausrichtung der Höhle Richtung Südosten zur wärmenden Sonne, der trockene Sandboden und die unmittelbare Nähe zu fließendem Wasser. Gesichert ist, dass früher Schweinehirten in der Höhle Unterschlupf fanden.
Im 19. Jahrhundert bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914-1918) war an den Bärenhöhlen eine von Rodalbener Bürgern gerne besuchte Waldgaststätte eingerichtet. Heute sind an dieser Stelle nur noch ein steinerner Sockel (der ehemalige Tisch) und Bänke zu sehen.
Geologie
Das markante Felsengebilde des Bärenfelsens kann wie die bekannten Karlstalschichten dem mittleren Buntsandstein (circa 245 Millionen Jahre vor heute) zugeordnet werden. Sandstein tritt auch an den Hängen des Langenbachtals immer wieder als Gesteinsschicht zu Tage, so beispielsweise am Bruderfelsen, dem Wahrzeichen der Stadt Rodalben.
Am nordöstlichen Bereich der Bärenhöhlen sind sich überlagernde Schichten erkennbar. Aus einem dieser sogenannten Quellhorizonte entspringt aus einer in Nordost-Richtung verlaufenden Kluft (Riss im Gestein) die Bärenfelsquelle. Das Vorhandensein von Wasser prägte die heutige Erscheinungsform der Bärenhöhlen unter anderem durch Erosion und Frostsprengung.
Mit etwas Phantasie erkennt man am Ende der Höhle an einem in den Raum hineinragenden freien Felssporn das Profil eines Adlerkopfes.
Vor den Höhlen wurde ein Rastplätz mit Tischen und Bänken eingerichtet. Daneben ist eine Bärenskulptur aus Sandstein zu bewundern, gestaltet vom Rodalbener Künstler Stephan Müller.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Bärenhöhlen liegen im Wald nordöstlich von Pirmasens in der Nähe der Landstraße 482 in Richtung Rodalben. Sie sind nur zu Fuß über Wanderwege erreichbar: über den Felsenwanderweg oder über den Langenbachtalweg, der auch für Kinder und Rollstuhlfahrer geeignet ist. Die Höhlen sind ganzjährig begehbar.
(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)
Internet
www.outdooractive.com: Bärenhöhle (abgerufen 22.01.2018)
www.pfalz.de: Bärenhöhle (abgerufen 22.01.2018)
www.mineralienatlas.de: Schicht (abgerufen 22.01.2018)