Adlerbogen bei Dannenfels

Moltkebogen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Dannenfels
Kreis(e): Donnersbergkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 37′ 14,88″ N: 7° 56′ 30,22″ O 49,6208°N: 7,94173°O
Koordinate UTM 32.423.562,64 m: 5.497.008,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.423.607,34 m: 5.498.768,29 m
  • Blick auf den Adlerbogen. Im Hintergrund der Blick in die Rheinebene in Richtung Südosten (2015).

    Blick auf den Adlerbogen. Im Hintergrund der Blick in die Rheinebene in Richtung Südosten (2015).

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  • Luftbild des Adlerbogens auf dem Moltkefelsen am Hang des Donnersbergs (2015).

    Luftbild des Adlerbogens auf dem Moltkefelsen am Hang des Donnersbergs (2015).

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  • Blick auf den Adlerbogen bei Dannenfels, gekrönt von einem vergoldeten Adler (2015).

    Blick auf den Adlerbogen bei Dannenfels, gekrönt von einem vergoldeten Adler (2015).

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  • Luftbild des Adlerbogens auf dem Moltkefelsen am Hang des Donnersbergs (2015).

    Luftbild des Adlerbogens auf dem Moltkefelsen am Hang des Donnersbergs (2015).

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  • Aussicht vom Wanderweg in die Rheinebene in Richtung Osten. Unterhalb des Wanderwegs liegt der Adlerbogen (2015).

    Aussicht vom Wanderweg in die Rheinebene in Richtung Osten. Unterhalb des Wanderwegs liegt der Adlerbogen (2015).

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  • Blick auf den Adlerbogen. Im Hintergrund der Blick in die Rheinebene in Richtung Südosten (2015).

    Blick auf den Adlerbogen. Im Hintergrund der Blick in die Rheinebene in Richtung Südosten (2015).

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Der Adlerbogen ist ein stählerner Triumphbogen auf dem 545 Meter über NN hohen Moltkefelsen an der Ostflanke des Donnersberges. An einem Waldweg südwestlich von Dannenfels wurde etwa 30 Meter über der Talsohle zwischen zwei Felszacken des Moltkefelsens ein 12,50 Meter langer Stahlbogen gespannt. Der Adlerbogen gilt als bedeutendes Zeugnis der kunstgeschichtlichen Entwicklung des Denkmals im Deutschen Kaiserreich und der frühen touristischen Erschließung des Donnersberges. Der Bogen ist ein „Erzeugnis der Technik, eine ursprünglich für den Brückenbau bestimmte Eisenkonstruktion, zu einem “Denkmal„ verfremdet...“in die Dimension des Ästethischen„ gerückt (Schindlmayr 1982, S. 159). “Das harmonische Zusammenspiel von Technik, Kunst und landschaftlicher Schönheit macht seinen eigentümlichen Reiz aus.„ (Schindlmayr 1982, S. 159).

Historie
Bereits im Jahre 1875 beschloss der Pfälzische Verschönerungsverein, ein Jahr nach seiner Gründung, einen Triumphbogen, auf dem ein Adler angebracht werden sollte, zu errichten. Das Vorhaben wurde schließlich im Jahr 1880, gefördert durch die Stiftung des Freiherrn Karl von Gienanth (1818-1890), umgesetzt. Der Adlerbogen wurde zu Ehren von Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) und der Leistungen des Generalfeldmarschalls Graf Helmuth von Moltke (1800-1891) im Zusammenhang mit der Reichsgründung und der Sicherung der Pfalzgrenzen im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) errichtet (Bezeichnung auch: Moltkebogen).

Nach der deutschen Reichsgründung im Jahr 1871 entstanden zahlreiche Denkmäler. Meistens handelte es sich dabei um “protzige„, monumentale Bauten. Der in der Natur aufgespannte Dannenfelser Adlerbogen erscheint demgegenüber geradezu elegant und filigran. Er erinnert an die Wertschätzung der Landschaft und der Natur in Zeiten der Technisierung und Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Wanderlust rückte wieder mehr in den Fokus: Aussichtspunkte wurden Ziele einer Wanderung.

Objektbeschreibung
Die Stahlrippen des Adlerbogens sind dreißig Meter über dem Grund zwischen zwei Felsen des Moltkefelsens gespannt. Bei dem 12,50 Meter langen Bogen aus Stahl handelte es sich seinerzeit um eine Meisterleistung der Ingenieurkunst, geschaffen durch August Freiherr Schilling von Canstatt (1840-1918). Der “Triumphbogen„ wird an seinem Scheitel mit einem vergoldeten Adler versehen, als Symbol für den Reichsadler. Im Bogen findet sich die Inschrift: “Erst waegen, dann wagen„. Vom Wanderweg oberhalb des Adlerbogens bietet sich eine ausgezeichnete Fernsicht in Richtung Osten über die gesamte Rheinebene bis hin zum Odenwald.
An den Enden des Adlerbogens standen zur Erinnerung ursprünglich beidseitig zwei 1,20 Meter hohe Standbilder des Generalfeldmarschalls von Moltke und des Reichskanzlers von Bismarck. Im Jahr 1945, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde dem Adler von Alliierten der Kopf abgeschossen. In den darauffolgenden Jahren wurde das Bismarck-Standbild durchlöchert und geköpft, das Moltke-Standbild verschwand völlig. Erst 1981 wurde der Adler restauriert, mit Hilfe eines Hubschraubers angeliefert und wieder mittig auf dem Adlerbogen montiert.

Renovierung und Erhaltung
Im Laufe der Jahre rostete der Bogen, das Gefieder des Adlers wurde rissig und die Fundamente der Verankerung im Boden mussten verstärkt werden. Dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer, Geldspenden in einer Höhe von 8000 Euro sowie das kostenlose Gießen der neuen Figuren, die den Adlerbogen flankieren, konnte der Adlerbogen in den Jahren 2015 und 2016 renoviert werden. Besonders Hermann Braun und Wilfried Gabelmann, der früher zuständig für die Reparatur von Hochspannungsmasten war, machten sich dabei verdient. Unter anderem musste eine zehn Meter lange Gerüstbrücke errichtet werden sowie eine Seilbahn zum Transport von Baumaterialien.

Die beiden Statuen von Reichkanzler Bismarck und Generalfeldmarschall Graf Moltke wurden vom Bildhauer und Motorsägen-Künstler Ricardo Villacis aus Ecuador hergestellt. Die beiden originalgetreuen Kopien der Figuren schnitzte er direkt vor Ort aus einem Eichenstamm mit 1,40 Meter Durchmesser. Danach wurden die Figuren kostenlos durch die Hegergusswerke in Enkenbach-Alsenborn gegossen und mit Hilfe eines Hubschraubers an ihren Bestimmungsort transportiert.

Am 18. Juni 2016 fand zum Abschluss der Restaurierung ein Fest statt.

Der Adlerbogen ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Donnersbergkreises eingetragen.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Der Adlerbogen liegt an einem Waldweg auf dem Donnersberg in der Nähe von Dannenfels und ist nur zu Fuß über diverse Wanderwege erreichbar. Der Parkplatz an der “Keltenhütte„ am Donnersberg ist bereits im Umkreis auf den Bundes- und Landesstraßen ausgeschildert.

(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)

Internet
www.dannenfels.de: Der Adlerbogen in neuem Glanz (abgerufen 22.01.2018)
www.donnersbergverein.de: Der Adlerbogen (abgerufen 22.01.2018)
www.rheinpfalz.de: Das Reich rostet (RP vom 03.05.2015, abgerufen 22.01.2018)
www.rheinpfalz.de: Zur Sache: Der Adlerbogen (RP vom 20.02.2016, abgerufen 22.01.2018)
d-nb.info: Schilling von Cannstatt, August von (abgerufen 06.06.2018)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2022)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Kusel. Denkmalverzeichnis Kusel, 6. September 2022. S. 32. S. 10, Mainz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp.de/Kusel, abgerufen am 15.06.2023
Jöckle, Clemens; Schindlmayr, Eva / Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (Hrsg.) (1982)
Der Moltkebogen am Donnersberg. In: Pfälzer Heimat (33), S. 156-167. Speyer.
Krienke, Dieter (1998)
Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. S. 200, Worms.

Adlerbogen bei Dannenfels

Schlagwörter
Ort
67814 Dannenfels
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1880

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Adlerbogen bei Dannenfels”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-275648 (Abgerufen: 25. April 2024)
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