Steinbach hatte einen zweiten jüdischen Friedhof. Um 1780 war eine erste Begräbnisstätte in der Dorfmitte angelegt worden. Auf ihr wurden auch Verstorbene aus Börrstadt begraben. Dieser Friedhof wurde 1952 an einen Privatmann verkauft.
Geschichte der jüdischen Gemeinde in Steinbach am Donnersberg
Die Entstehung der jüdischen Gemeinde geht ins 18. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1780 gab es in Steinbach bereits elf jüdische Familien. Ihre größte Stärke erreichte die Gemeinde in den ersten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1828 stellten die 112 in Steinbach lebenden Juden 17,3 % der Gesamtbevölkerung. Dann ging die Zahl kontinuierlich zurück auf noch 18 Gemeindemitglieder im Jahr 1938.
Von 1854 an gehörten auch die bis in die 1880er Jahre im benachbarten Börrstadt lebenden jüdischen Personen zur Gemeinde in Steinbach.
Als Synagoge diente ein vor 1700 errichtetes Gebäude in der Kirchstraße, das 1806 für 500 Gulden von der jüdischen Gemeinde erworben worden war. Es soll sich um das ehemalige Hofhaus des Junkers von Oberstein gehandelt haben. Die Synagoge entging im Jahr 1938 der Vernichtung, weil auch Mieter in dem Gebäude wohnten.
Das Erdgeschoss des Synagogen-Gebäudes diente seit 1828 als jüdische Volksschule. Eine weitere Einrichtung der Gemeinde war das Badhäuschen neben der Synagoge, in dem sich ein rituelles Bad befand. Beide Gebäude wurden in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts abgebrochen.
(Johannes Weingart, 2017)
Internet
www.alemannia-judaica: Steinbach am Donnersberg (abgerufen 04.04.2017)