Renaturierung von Kies- und Sandgruben bei Hees

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Weeze
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 42,95″ N: 6° 08′ 25,88″ O 51,59526°N: 6,14052°O
Koordinate UTM 32.301.948,69 m: 5.719.898,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.509.780,99 m: 5.717.880,50 m
  • Hochlandrinder Extensivbeweidung (2015)

    Hochlandrinder Extensivbeweidung (2015)

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  • Hörerlebnis zur Renaturierung von Kies- und Sandgruben am Niederrhein (2017)

    Hörerlebnis zur Renaturierung von Kies- und Sandgruben am Niederrhein (2017)

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  • Hörerlebnis zur Renaturierung von Kies- und Sandgruben am Niederrhein, Einfache Sprache (2017)

    Hörerlebnis zur Renaturierung von Kies- und Sandgruben am Niederrhein, Einfache Sprache (2017)

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Kies und Sand gelten als Gold des Niederrheins, ein Geschenk der Gletscher, die die begehrten Rohstoffe in der Eiszeit hierher schoben, und des Rheins und der Maas, die ebenfalls über viele tausende Jahre hier eine Menge davon abgelagert haben. Der Abbau der wichtigen Baustoffe ist bis heute unverzichtbar, hinterlässt allerdings zunächst deutliche Spuren. Doch das bleibt nicht so. Abbaugenehmigungen sind daran gekoppelt, dass die Abbauflächen nach der Nutzung für Mensch und Natur aufgewertet werden – quasi ein Upcycling im ganz großen Stil. Aus den alten Kies- und Sandgruben, die meist auf ökologisch wenig wertvollem Land entstanden, können wie hier durch Renaturierung ökologisch wirklich wertvolle Lebensräume entstehen. Und zwar am besten solche, die sonst inzwischen Mangelware sind. Die bieten dann nicht nur seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause, sondern auch uns Menschen eine Landschaft mit hohem Erholungswert.

Aus den verschiedenen Abbauflächen hat man hier bei Hees ein großflächiges Biotopverbundsystem geschaffen, das mit seinem hohen Anteil an offenen Mager- und Sandrasen vor allem die Tier- und Pflanzenarten anzieht, die es trocken und sonnig mögen. Solche offenen Flächen bleiben im mitteleuropäischen Klima leider nicht lange so. Sie verbuschen rasch und bewalden sich letztendlich. Man muss also immer eingreifen und Arbeit und Kosten hineinstecken, um die Flächen frei zu halten. Aber es geht auch anders. Als zuverlässige Landschaftspfleger habe sich Schottische Hochlandrinder herausgestellt. Damit es keine intensive, sondern eine extensive Beweidung bleibt, sollten es nicht zu viele sein, aber eben genügend, um den Bewuchs niedrig zu halten. Diese Aufgabe haben Rinder traditionell auf solchen mageren Böden jahrhundertelang übernommen. Heute besinnen wir uns wieder darauf und profitieren von den fleißigen Landschaftspflegern, die auch Landschaftswächter sind: denn mit einem Stier auf der Weide erscheint die Idee, hier verbotenerweise wild zu zelten, Feuer zu machen oder Cross zu fahren, wohl wenig verlockend.

Auf den ehemaligen Abbauflächen am Flughafen Weeze befanden sich ursprünglich Ackerflächen. Hier ist nun ein wertvoller Biotopkomplex aus großflächigen Sandmagerrasen, feuchten und trockenen Pionierfluren, Kleingewässern, Röhrichten, mageren Gras- und Staudenfluren sowie Gehölzen entstanden. Auch im Hinblick auf den grenzübergreifenden Biotopverbund bis zum Nationalpark Maasduinen in den benachbarten Niederlanden haben diese Biotopstrukturen eine große Bedeutung.

(mobile discovery GmbH / Johanna Dohle, erstellt in Kooperation mit dem Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. im Rahmen des Projektes „Verborgene Schätze inklusiv“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2017)

Renaturierung von Kies- und Sandgruben bei Hees

Schlagwörter
Ort
47652 Weeze - Hees
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung

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„Renaturierung von Kies- und Sandgruben bei Hees”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-272296 (Abgerufen: 10. Mai 2025)
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