Lage Das südliche Gebiet der Stadt Mülheim an der Ruhr ist eine leicht wellige, ländlich geprägte Landschaft. Sie wird von zahlreichen Bächen zerschnitten, die zur Ruhr fließen. In dieser Landschaft standen einst am Rumbach zahlreiche Wassermühlen, zu denen die Walkmühle im Ortsteil Holthauesn gehört. Die zur Mühle gehörenden Gebäude bilden einen Riegel, der quer in der breiten Talaue liegt.
Gebäude Mittelpunkt Gebäudekomplexes bildet der Fachwerkbau der ehemaligen Mühle. An sie schließt sich auf der einen Seite der Fachwerkbau einer alten Scheune an. Auf der anderen Seite befindet sich neben der Mühle ein aus Sandstein errichtetes Haus. Dem Gebäuderiegel vorgelagert ist an der Stelle des ehemaligen Mühlteichs ein Naturschutzgebiet mit einer dichten Gebüsch- und Baumgruppe.
Geschichte Die erste urkundliche Erwähnung der Walkmühle stammt vom 1385 und steht im Zusammenhang mit dem Altenhof, einem Wirtschafthof des Muhrenhofes in Mülheim. In der Mühe wurden zunächst Tuche gewalkt und später auch Getreide gemahlen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde durch die finanzielle Unterstützung des Bürgermeisters von Duisburg eine neue Walkmühle gebaut. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den heute noch vorhandenen Fachwerkbau. Bis ins 18. Jahrhundert wurde die Walkmühle als Pachtmühle betrieben. Erst 1835 ging sie in Privatbesitz der Eheleute Siepmann über und wurde zu einer Frucht-, Farbholz- und Schnupftabakmühle umfunktioniert. 1880 wurde das Sandsteingebäude errichtet und zunächst mit in den Mühlenbetrieb einbezogen. Nach einigen Jahren wurde es aber als Wohnhaus genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts kam zum Mühlenbetrieb eine Ausflugsgaststätte hinzu und der Mühlteich wurde zum „Gondelweiher“. Der Mühlenbetrieb wurde 1934 endgültig eingestellt, 1939 der Mühlteich aus hygienischen Gründen zugeschüttet und an seiner Stelle ein Biergarten eingerichtet. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die Kriegsschäden beseitigt und die Gebäude wiederhergerichtet werden. In dieser Zeit wurde auch das Mühlrad entfernt. Das zugeschüttete Teichgelände wurde mit Linden bepflanzt und ist heute ein Naturschutzgebiet.
Baudenkmal Die Fachwerkgebäude der Walkmühle, in denen sich heute ein Restaurant und Wohnungen befinden, gehören zu den Baudenkmälern der Stadt Mühlheim (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 61490 / Denkmalliste der Stadt Mülheim an der Ruhr, laufende Nummer A 107).
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2017, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Literatur
Hoppe, Christine; Paeßens, Jacob (2004)
Auf den Spuren des Rumbaches in Mülheim an der Ruhr. Aachen.
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