Schlachtenturm auf dem Mühlberg in Morlautern

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Kaiserslautern
Kreis(e): Kaiserslautern
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 27′ 55,87″ N: 7° 45′ 25,29″ O 49,46552°N: 7,75702°O
Koordinate UTM 32.409.936,97 m: 5.479.949,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.409.976,37 m: 5.481.702,79 m
  • Blick auf den Schlachtenturm in Morlautern (2010).

    Blick auf den Schlachtenturm in Morlautern (2010).

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  • Ansicht der Tafel auf dem Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017).

    Ansicht der Tafel auf dem Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017).

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  • Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017)

    Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017)

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  • Blick auf eine von sechs Eisenkugeln, die an der Außenseite des Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern eingelassen sind (2017).

    Blick auf eine von sechs Eisenkugeln, die an der Außenseite des Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern eingelassen sind (2017).

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  • Gedenkstein am Schlachtenturm Morlautern (2017)

    Gedenkstein am Schlachtenturm Morlautern (2017)

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  • Gedenkstein am Schlachtenturm Morlautern (2017).

    Gedenkstein am Schlachtenturm Morlautern (2017).

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  • Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017).

    Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017).

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  • Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017).

    Schlachtenturm auf dem Mühlberg bei Morlautern (2017).

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Der im Jahr 1893 errichtete Schlachtenturm auf dem 328 Meter hohen Mühlberg liegt am südwestlichen Rand des Ortes Morlautern (heute Stadtteil von Kaiserslautern). Der Ort wurde 1215 als „Hof mit Wald in Morluter“ erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Besitz des Prämonstratenserklosters in Kaiserslautern.

Geschichte
Der Schlachtenturm wurde in Erinnerung an eine dreitägige Schlacht im November 1793 errichtet (Schlacht bei Morlautern, auch: Schlacht bei Kaiserslautern). Bei dieser Schlacht des Ersten Koalitionskrieg (Preußen, Österreich und Kleinstaaten gegen Frankreich) standen sich am 28., 29. und 30. November 1793 die französischen Revolutionstruppen unter General Louis-Lazare Hoche (1768-1797) und die alliierten Truppen unter dem Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735-1806) gegenüber. Es kämpften 40.000 Mann auf französischer Seite gegen 21.000 Mann der alliierten Streitkräfte. Etwa 3.000 Franzosen verloren ihr Leben. Auch viele Bewohner Morlauterns starben oder verloren ihr Hab und Gut. Die Schlacht endete mit einem preußischen Sieg, der jedoch strategisch ohne größere Folgen blieb.
Nur vier Wochen später gelang es General Hoche, nach dem Durchbrechen der Weißenburger Linien in Landau in der Pfalz die eingekesselten französischen Truppen von General Adam-Philippe de Custine (1740-1793) zu befreien. Unter General Hoches Führung wurde die über ein Jahr andauernde Blockade durch die Preußen in Landau in der Pfalz beendet. Im Jahr 1794 hatte das französische Revolutionsheer in der Pfalz gesiegt.
Die Schlacht bei Morlautern ging in die Geschichte ein, weil die Erfahrung des alten Herzogs von Braunschweig gegen die Leidenschaft des jugendlichen General Lazare Hoche, dessen Truppen zahlenmäßig weit überlegen waren, siegte. Zehn Jahre später besuchte der frisch gekrönte Kaiser Napoleon seine Truppen in der Pfalz im nun französischen „Département du Mont-Tonnerre“. Als er am 5. Oktober 1804 das Schlachtfeld bei Morlautern betrat, erkannte er sofort die fehlerhafte Feldführung Hoches.

Baubeschreibung
Der im Stil des Historismus erbaute Turm aus heimischem Sandstein ist 8,50 Meter hoch. Von seiner auf 7,50 Meter Höhe liegenden Plattform bietet sich ein weiter Blick zum Pfälzerwald, auf die Stadt Kaiserslautern, das Stadion am Betzenberg und die Sickinger Höhe. Die Plattform lässt sich über 37 Stufen erreichen. Der innen umlaufende Treppenaufgang ist an vier in der Außenwand eingelassenen Fensteröffnungen erkennbar.
Der achteckige Turm steht auf einem etwa 1 Meter hohen Sandsteinsockel, der in den aufstrebenden Turmschaft eingebunden ist. Der Sockel ist oberhalb des Erdbodens in zwei Lagen aus Sandsteinquadern errichtet. Sie weisen eine glatte Oberfläche auf. Im Gegensatz dazu betonen gebosste Sandsteine die acht Ecken des Turms. Dieses Stilelement wird im aufsteigenden Turmschaft fortgeführt. Auch dort werden die Ecken mit gebossten Sandsteinen betont. Sie ragen deutlich aus der Turmwand hervor. Die Aussichtsplattform ragt über den Rand des Turmschaftes hinaus und schließt das Bauwerk nach oben ab. Die Plattform ist von acht Sandsteinsäulen umgeben, die mit Platten abgedeckt sind.
In die Außenmauern des Turmes sind (umlaufend) sechs Eisenkugeln eingelassen. Ihre Herkunft ist ungeklärt.
Eine gusseiserne Tafel über dem Eingang des Schlachtenturms erinnert mit folgender Inschrift an die blutige Schlacht:
„Schlacht vom 28. 29. und 30 November 1793. Nach hartnäckigen, blutigen Kämpfen werden die Franzosen unter General Hoche von den Preußen und Sachsen unter Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und General von Kalkreut in's Thal hinabgeworfen.“

Im Jahr 1993 wurde in der Nähe des Turms ein Gedenkstein (200 Jahre) errichtet. Er trägt die Inschrift:
„1793 – 1993 / Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung: Plus jamais la guerre - Nie wieder Krieg!“

Der Turm ist das heutige Wahrzeichen Morlauterns und steht unter Denkmalschutz. Der Schlüssel zum Schlachtenturm kann bei der nahegelegenen Gärtnerei Burghardt gegen Pfand ausgeliehen werden.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Eine direkte Anfahrt des Turms ist mit dem PKW möglich. In Morlautern ist dem Hinweisschild in Richtung Schlachtenturm zu folgen.

(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2017)

Internet
morlautern.de: Der Schlachtenturm (abgerufen 22.08.2017)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2022)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Kaiserslautern. Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Kaiserslautern, 5. Januar 2022. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Stadt Kaiserslautern, abgerufen am 16.06.2023
Lademann, Werner (2011)
Beste Aussichten - Wanderwege zu den Aussichtstürmen in der Pfalz. Offenbach.
Lehmann, Gerald / Verkehrsverein Lambrecht e.V. (Hrsg.) (2005)
Aussichtstürme im Pfälzer Wald. (Lambrechter Heimathefte, Heft 3.) Lambrecht.

Schlachtenturm auf dem Mühlberg in Morlautern

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Turmstraße
Ort
67659 Kaiserslautern
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1893

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Schlachtenturm auf dem Mühlberg in Morlautern”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-271163 (Abgerufen: 19. April 2024)
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