Die Ausrichtung nach Süden war sehr effektiv, indem das Zugloch direkt an den Hangfuß gesetzt war. So konnte der fast ständig wehende Wind den Ofen hinreichend mit Sauerstoff für die Verbrennung des Kalk versorgen.
Der Ofen wurde im Zeitraum zwischen 1850 und 1870 errichtet. Er war einer von mehreren Kalköfen, die in der Rohrer Kalkmulde betrieben wurden. In den hier anstehenden Kalken konnte das Rohmaterial für die Kalkbrennerei gewonnen werden.
Die Rohrer Kalkmulde
Die Rohrer Kalkmulde erstreckt sich von Südwesten nach Nordosten etwa zwischen Reetz und Lindweiler in der Nordost-Ecke. Das Landschaftsbild der Kalkeifel wird von den Eifeler Kalkmulden geprägt, die der Landschaft ihren Namen gegeben haben. Die Kalkmulden sind eine Hinterlassenschaft des Meeres, das sich hier im Mitteldevon vor etwa 385 Millionen Jahren erstreckte. Es entstanden in einem flachen, tropisch-warmen Meer ausgedehnte Korallenriffe. Zu den Erbauern zählen Stromatoporen und Korallen. In den meisten Gebieten der Kalkeifel wurden die kalkführenden Schichten im Laufe der Zeit wieder abgetragen. Der Kalk kommt heute nur in solchen Gebieten vor, die durch ihre Muldenform vor Erosion stärker geschützt waren.
Geologischer Lehrpfad / Bodendenkmal
Nach der Freilegung und archäologischen Dokumentation des Ofens wurde dieser 1988 vom Kur- und Verkehrsverein Oberahr e.V., Blankenheim restauriert und wieder in Betrieb genommen. Er ist in den Geologischen Lehrpfad der Gemeinde Blankenheim einbezogen und war Station der Archäologietour Nordeifel 2017.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2017)
Hinweise
Der Kalkofen ist eingetragenes Bodendenkmal (Gemeinde Blankenheim, Nr. B19 9/1; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Nr. EU 180).
Der Kalkofen und der Steinbruch waren Station der Archäologietour Nordeifel 2017.
Internet
www.vonloga.net: Geologische Karte der Rohrer Mulde (aus Glinksi 1961) (Abgerufen: 26.8.2017)
www.naturpark-eifel.de: Die Kalkeifel (Abgerufen: 26.8.2017)