Die Gemeinde Eulenbis liegt am Südaufstieg des Nordpfälzer Berglandes. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1380 unter dem Namen „Ulengebiß“, was so viel bedeutet wie Eulengebüsch.
Initiative und Planung
Bereits im August 1898 wurde der Bau einer Warte auf dem Eulenkopf geplant. Auf dem Waldfest der Gründungsversammlung in Eulenbis konnten 1892 finanzielle Mittel in Höhe von 2.000 Mark gesammelt werden. Im August 1913 wurde der Bau eines Turms endgültig beschlossen und am 22. Oktober 1913 wurde der Grundstein gelegt. Gebaut wurde nach den Plänen des Kaiserslauterer Architekten Peter Geiger (weitere Bauten Geigers stehen in Kaiserslautern, Kanalstraße 1 und Marktstraße 12-14). Der Architekt entwarf eine Bergwarte, die sich über 4 Stockwerke erstreckte. Über 57 Stufen kann die Turmspitze erreicht werden. Mit den Bauarbeiten wurde Karl Ventulett aus Rodenbach beauftragt. Die Baukosten betrugen 4.000 Mark. Am 5. Juli 1914 wurde der Turm feierlich eröffnet. Eine Sansteintafel am Turm weist auf dieses Ereignis hin.
Für die Unterhaltung und Bewirtschaftung der Bergwarte war seither der Eulenkopfverein zuständig, der seine Arbeiten auch während des Zweiten Weltkriegs fortsetzen konnte. Am 24. Mai 1949 wurde der Verein dennoch neu gegründet und setzte sich den Ausbau der Turmwarte zu einem größeren Aussichtsturm zum Ziel. Der erweiterte Turm wurde an Pfingsten 1952 eingeweiht und steht seitdem als Aussichtsturm zur Verfügung. Die Umbaukosten überstiegen die ursprüngliche Kalkulation erheblich (18.000 Mark statt 10.000 Mark).
Architektur
Der Turm ist in drei Abschnitte auf vier Stockwerken gegliedert. Auf einem das umliegende Gelände überragenden Sockel steht das etwa 10 Meter hohe zweigeschoßige Sandsteinmauerwerk. In der Fassade des ungleichmäßig aufgeteilten achteckigen Baus sind insgesamt 33 Öffnungen zu sehen. Über dem ersten Abschnitt erhebt sich ein zurückversetztes Arkadenwerk, das eine 3 zu 1 Gliederung der bogenförmigen Öffnungen zeigt. Abgeschlossen wird der Turm durch einen viereckigen ebenfalls zurückversetzten Aufbau mit einem Pyramidendach, das in Schiefer eingedeckt ist. Der Aufsatz, auf etwa 12,50 Metern Höhe ist mit Kupferblech verkleidet. Auf der Spitze erhebt sich Windrichtungsanzeiger auf einer Weltkugel.
Im unteren Stockwerk befindet sich ein geschlossener Raum, die sogenannte Turmstube. Jede der Ebenen dient mit unterschiedlich großen Mauerwerksöffnungen als Aussichtsplattform. Bis zur Brüstung des dritten Stockwerks ist der achteckige Turm aus heimischem Sandstein als Sichtmauerwerk gebaut, das dritte Stockwerk ist hell verputzt.
In die Außenwand wurde zur Ersterbauungszeit ein Stein eingelassen. Er trägt eine Inschrift mit dem Erbauungsdatum und ist mit einer Eule verziert.
Renovierung und Erhaltung
In den Jahren 1991 und 1992, rund 40 Jahre nach den ersten Umbaumaßnahmen, wurde der Eulenkopfturm generalsaniert. Der Ausbau der Turmstube verlieh dem Eulenkopfturm seinen heutigen Glanz. Seit August 2007 ist sie das höchstgelegene Trauzimmer der Pfalz (etwa 430 Meter über NN).
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Wegen der exponierten Höhenlage ist das Dorf Eulenbis idealer Ausgangspunkt für Wanderungen um den Eulenkopf.
In der Ortslage Eulenbis ist die Anfahrt zum Eulenkopfturm ausgeschildert. Parkmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe am Ostrand des Turms. Der Aussichtsturm ist verschlossen. In der Gaststätte des Eulenkopfvereins ist der Schlüssel erhältlich.
(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2017)
Internet
www.eulenkopf.de: Der Eulenkopf (abgerufen 01.08.2017)
www.eulenbis.de: Aussichtsturm (abgerufen 01.08.2017)
de.wikipedia.org: Eulenbis (abgerufen 01.08.2017)