Stadtwald Krefeld

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz, Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Krefeld
Kreis(e): Krefeld
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 21′ 12,45″ N: 6° 35′ 16,37″ O 51,35346°N: 6,58788°O
Koordinate UTM 32.332.042,74 m: 5.691.893,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.540.996,78 m: 5.691.133,16 m
  • Eine Roteichengruppe im Stadtwald Krefeld (2015).

    Eine Roteichengruppe im Stadtwald Krefeld (2015).

    Copyright-Hinweis:
    Biologísche Station im Kreis Wesel e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Gabriele Heckmanns
    Medientyp:
    Bild
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  • Der Weiher im Stadtwald Krefeld (2015).

    Der Weiher im Stadtwald Krefeld (2015).

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    Biologísche Station im Kreis Wesel e.V.
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    Gabriele Heckmanns
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Die Anfänge des heute circa 120 Hektar großen Stadtwaldes gehen auf eine private Schenkung des Krefelder Seidenfabrikanten Wilhelm Deuß 1827-1911 zurück. Die Stiftung erfolgte unter der Auflage, Grundstück und Geld für die Errichtung eines Parks, als dringend notwendige Naherholungsfläche für die Krefelder Bevölkerung zu verwenden. Nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Fritz Rosorious entstand ein weitläufiger Stadtpark mit Parkwächterhaus, zahlreich geschwungenen Spazier- und Fahrwegen, ausgedehnten Waldpartien, Wiesenflächen und Stadtwaldweiher. Geschickt integrierte der Planer den Restwaldbestand des „Bockumer Busches“ und des „Floh Busches“. Bereits im Mai 1901 wurde der Stadtwald eingeweiht und der Bevölkerung übergeben.

Waldbestände im Stadtwald
Vom Eingang Parkplatz Deusstraße/Husarenallee tritt man in einen Buchenmischwald mit Eiben (nur am Anfang), Berg-Ahorn, Hainbuchen, Roteichen, Eichen, Birken, Eschen, Vogelkirschen und Feld-Ahorn mit verschiedenen Altersstufen (von 15 bis 90 cm Durchmesser). In der Strauchschicht befindet sich häufig Bergahorn-Jungwuchs, Holunder, Hasel, wenig Hartriegel, teilweise Weißdorn, in der Krautschicht kommen Scharbockskraut, Nelkenwurz, Knoblauchrauke, Brennessel, Wurmfarn, Waldsegge, Entferntährige Segge, Aronstab und Efeu vor.
Es sind Bereiche mit Aufforstungen (meist Buchen, teilweise auch Eichen) unterschiedlichen Alters, auch im Unterstand, vorhanden. Es gibt schöne alte Baumexemplare; dies sind zumeist Eichen, Roteichen, Buchen, Ahorn, Hainbuchen (eine alte mehrstämmige Hainbuche an der Deusstraße) und Pappel (an der Deusstraße eine Pappel mit 1,4 Meter Brusthöhendurchmesser). Es sind Gruppen und Einzelbäume von Stechpalmen, Douglasien und Nadelgehölzbestände sowie auch Buchenreinbestände (meist Buchen mit 40 - 50 cm Brusthöhendurchmesser) mit wenig Strauch- und Krautschicht vorhanden. Eindrucksvoll sind Bestände mit alten Buchen, bei denen totes Holz nicht weggeräumt wurde. Auch Eichen-Buchenbestände und Hainbuchenbestände (hauptsächlich im östlichen Teil) kommen vor. Im südöstlichen Teil sind häufiger eingemischte Linden zu finden (Krim-Linde, Sommerlinde, Winterlinde). Stellenweise sind auch Kiefern und Zedern, Esskastanien und Platanen eingestreut.

Der nördlicher Teil
Parallel zum Oranierring führen Teilbereiche des Flohbuschs entlang. Dabei handelt es sich um eine tiefer gelegene Rinne mit Erlenbruchwald und etwas höher gelegen auch mit Eschen, der zunächst nur feucht ist und mit Brennesseln bewachsen ist. Im weiteren Verlauf führt er auch Wasser. Besondere Arten sind Sumpf-Dotterblumen und die Wasserfeder, die im weiteren Verlauf in einem „Wasserloch“ zu finden ist, sowie die Kleine Wasserlinse. An einigen Stellen sind Sumpf-Seggenrieder ausgebildet.

Im mittlereren Bereich
In der Mitte befinden sich mehrere Wiesenflächen, z.T. mit Spielfunktion, einer Hundewiese und einem Ruheplatz unter alten Roteichen.
In der Nähe zum Stadtwaldweiher, der grabenartig durch den westlichen Teil verläuft, grenzt ein großer Gastronomiebetrieb an. In der östlichen Hälfte befinden sich ebenfalls Wiesen, die aber vereinzelt und klein in den Waldbereich eingebettet sind. Die Rennbahn mit angegliederten Gebäuden liegt ebenfalls in der östlichen Hälfte und wird von Waldbeständen umgeben.

Der östlicher Teil
Im östlichen Teil an der Hüttenallee befindet sich eine Heidefläche mit z.T lichtem Kiefern-, Eichen- und Birkenbewuchs. Bei den Eichen kommen auch alte Gehölze mit einem Brusthöhendurchmesser von 0,7 - 1,1 Meter vor. Die Kiefern haben im Durchschnitt einen Brusthöhendurchmesser von 25 cm, selten auch von 50 cm. Auch unter den Birken gibt es ältere Exemplare. Auf der Fläche bildet die Anordnung einiger Gehölze Plätze, auf denen auch Bänke aufgestellt sind. Einige von ihnen muten durch ihren bizarren Wuchs (eine Hainbuche, eine Eiche) besonders an. Der Unterwuchs besteht zum einen aus Heide, aber auch aus Adlerfarnbeständen und einer mageren Wiese mit Rotstraußgras-Dominanz. Das westliche Drittel wird von einem lichten Kiefernhain und einem Birken-Kiefern-Hain geprägt, in dem sich auch liegendes Totholz befindet. Hier wurde 2015/2016 kleinflächig mit Buche aufgeforstet.

Östlich der Hüttenallee sind Waldbestände (meist Buchenbestände, auch Mischbestände mit Eichen) des Bockumer Buschs in den Stadtwald integriert. An der Hüttenallee befinden sich ein Friedhof, ein Sportplatz und in östlicher Richtung Kleingärten, die mit dem Wald verzahnt sind. Die Altstromrinne „Vreed“ grenzt im Osten an den Bestand an. Der Stadtwald ist ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet.
In allen Bereichen fallen Hinterlassenschaften von Menschen auf: meist „Erholungsmüll“ sowie Gartenabfälle.

Die Angaben zu den Brusthöhendurchmessern der Bäume beruhen auf Schätzungen.

(Gabriele Heckmanns, Biologische Station im Kreis Wesel e.V., erstellt im Rahmen des Projektes „Naturerleben in der Stadt“. Ein Projekt des LVR Netzwerks Kulturlandschaft, 2017)

Internet
de.wikipedia.org: Krefelder Stadtwald (abgerufen 19.03.2021)
de.wikipedia.org: Parkanlagen in Krefeld, Stadtwald (abgerufen 29.06.2017)

Stadtwald Krefeld

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hüttenallee
Ort
47800 Krefeld - Borkum
Fachsicht(en)
Naturschutz, Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1901

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Stadtwald Krefeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-267799 (Abgerufen: 24. April 2024)
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