Der Turm der evangelischen Stiftskirche in Landau in der Pfalz (2017).
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Stiftskirche Landau in der Pfalz (2017).
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Der Orgelprospekt in der Stiftskirche von Landau in der Pfalz (2017).
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Der Turm der evangelischen Stiftskirche in Landau in der Pfalz (2017).
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Stiftskirche Landau in der Pfalz (2017).
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Der Orgelprospekt in der Stiftskirche von Landau in der Pfalz (2017).
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Das älteste Gotteshaus der Stadt Landau in der Pfalz ist die denkmalgeschützte evangelische Stiftskirche. Die Basilika liegt in der Altstadt südlich der Queich und ist die größte gotische Kirche in der Pfalz. Nördlich der Stiftskirche befindet sich das Gelände des ehemaligen Klosterhofs. Die barocken Stiftsgebäude wurden abgebrochen oder weitgehend umgebaut.
Entstehung Im Jahr 1276 kamen „Steigerherren“ nach Landau, um einen Konvent und ein Spital zu errichten. Graf Emich (IV.) von Leiningen (*um 1215 Tod vor 1279) hatte ihnen nämlich im Zuge der Stadtgründung von Landau einen Bauplatz geschenkt (Klosterlexikon 2014, S. 563).
Wie alle Gotteshäuser der Steigerherren (Augustiner vom Kloster Steigen aus dem elsässischen Zabern, heute Saverne im Département Bas-Rhin) erhielt auch diese Kloster- und Pfarrkirche zunächst den Namen St. Maria. Die Errichtung der späteren Stiftskirche geht auf das Jahr 1309 zurück. Ihr ältester Teil, der frühgotische Chor, wurde um 1335 und das übrige, zunächst turmlose, Kirchengebäude um 1340 fertiggestellt. Auf Wunsch der Stadt und auf Kosten des Stadtrates ließ man schließlich von 1349 bis 1458 auch einen Kirchturm errichten.
Im Jahr 1483 wurde das Kloster, zeitgleich mit dem Mutterkloster Steigen in Zabern, in ein weltliches Kollegiatstift umgewandelt. Die Pfarrrechte blieben bei den Steigerherren, die im Jahre 1490 auf der Nordseite der Kirche ein weiteres Seitenschiff errichten ließen. Im Zuge der Reformation in der Kurpfalz wechselten der Rat der Stadt und die Mehrheit der Bürger im 16. Jahrhundert zum evangelischen Bekenntnis. Daraufhin wurde den verbliebenen Steigerherren der Chor zugesprochen und den Protestanten das Langhaus. Während der französischen Revolution wurden Kirche und Stiftsgebäude beschlagnahmt und das Kollegiatstift im Jahre 1793 aufgehoben. Anschließend nutzte man die Kirche als Getreidelager. Im Jahr 1799 erhielten Protestanten und Katholiken die Stiftskirche zurück und nutzten sie bis 1893 gemeinsam (Simultaneum). Im gleichen Jahr ging die Stiftskirche auf die Protestanten über und die römisch-katholische Gemeinde errichtete ihr neues Gotteshaus St. Maria am heutigen Marienring.
Innenraum In dem gotischen Kirchenraum sind viele Zeugnisse aus der Vergangenheit aufzufinden. Man betritt die Kirche durch die geöffnete Turmvorhalle. Dort ist das Maß der Elle zu sehen, das noch heute von einem regen mittelalterlichen Handel am ehemaligen städtischen Marktplatz vor der Stiftskirche zeugt. Weiter geht es durch das frühgotische Portal. Im Innern sind spitzbogige Arkadenläufe auf je zwölf (Halb-)Säulen aufgereiht. Beim nördlichen Nebenchor führt eine kleine Stiege zum Kapitelsaal, dem ehemaligen Versammlungsraum der Steigerherren. Er dient heute als Trau- und Taufkapelle. Unter seinem Gewölbe, das sich wie eine Baumkrone aus dem mittleren Säulenstamm erhebt, wurden in den Jahren 1897/98 an den Wänden gotische Fresken freigelegt. Obwohl diese 1958 sowie 1962 stark überarbeitet bzw. teilweise verfälscht wurden, sind sie wertvolle Beispiele vorreformatorischer pfälzischer Kirchenmalerei. Auf der Westempore befindet sich ein barocker Orgelprospekt, der 1772 von Franz Ignaz Seuffert (*09. November 1732, †17. November 1810) erbaut wurde. In diesem historischen Gehäuse befindet sich seit 2006 ein Instrument der österreichischen Orgelbaufirma Rieger. Nennenswert ist außerdem der Fensterzyklus des Godramsteiner Glasmalers Hermann Jürgens (*26.04.1914, †11.05.1967) aus den Jahren 1954/55, der sich an den Hauptfesten des Kirchenjahres orientiert (Weihnachten bis Pfingsten).
Auch heute noch dominiert der 55 Meter hohe Turm der Stiftskirche samt Türmerwohnung und Turmhaube zusammen mit den 60 Meter hohen Doppeltürmen der Marienkirche das Stadtbild von Landau. Vom Stiftskirchenturm, der bestiegen werden kann, bietet sich ein Rundblick über die Stadt und die Weinlandschaft Pfalz sowie auf den Haardtrand des Pfälzerwaldes.
(Monika Vogel, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)
Internet de.wikipedia.org: Stiftskirche Landau in der Pfalz (abgerufen 06.04.2017) www.stiftskirche-landau.de: Stiftskirche Landau (abgerufen 06.07.2017) rpb.lbz-rlp.de: Rheinland-Pfälzische Bibliographie, Hermann Jürgens (abgerufen 24.07.2017) www.rieger-orgelbau: Details zur Orgel (abgerufen 25.07.2017)
Literatur
Dehio, Georg (1972)
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. S. 449, Berlin.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz. Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz, 3. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Landau, abgerufen am 16.06.2023
Literaturauswertung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1309 bis 1340
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