Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Ortschaft Finkenrath mit 18 Häusern und 89 Einwohnern von 1949 bis 1963 wegen der Grenzkorrekturen nach der deutschen Niederlage unter Verwaltung der niederländischen Gemeinde Eygelshoven. Hierdurch konnte das benachbarte Bergwerk Julia in Eygelshoven auch auf ehemaligem deutschen Gebiet Kohle abbauen. Durch den untertägigen Raubabbau entstanden enorme Bergschäden, die so gravierend waren, dass der Ort nicht mehr instandgesetzt werden konnte. Die Einwohner wurden von der Bergbaugesellschaft abgefunden und die meisten Einwohner zogen daraufhin in die benachbarten Orte um. Der Abriss der 18 Häuser fand zwischen Juli 1949 und 1963 unter niederländischer Verwaltung statt.
Als Erinnerung an diesen Ort, der als neuzeitliche Wüstung zu betrachten ist und von dem im Gelände nichts mehr zu sehen ist, wurde ein Gedenkstein an der Südseite der ehemaligen Ortschaft aufgestellt. Auf dem Stein befindet sich die Inschrift „Latendorf der Freien herrlichkeit Rimburg 1400 bis 1963“, eine topographische Darstellung der Ortschaft, die Gaststätte Martini, das Stellwerk, die Dorfstraße und die letzte Kastanie.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2017)
Quellen
Ferraris. Kabinetskaart van de oostenrijkse Nederlanden en het Prinsbisdom Luik 1777. Blatt 230 Rolduc.
CD-rom HistoriKa, Historische topographische Karten des heutigen Nordrhein-Westfalens im Wandel der Zeit. Bezirksregierung Köln. Blatt 5102 Herzogenrath.
Nettekeningen (1:25.000), Blatt 62 I und 62 II: 1842
Bonnekaart (1:25.000), Blatt 764 Nieuwenhagen und 768 Kerkrade 1913
Internet
topotijdreis.nl: Tijdreis - 200 jaar topografie (abgerufen 10.02.2017)
www.nevelsteen.info: Nevelsteen (PDF, abgerufen 24.03.2017)