Südlich des dicht bebauten Stadtgebiets von Mülheim an der Ruhr ist heute noch ein ländlicher Raum vorhanden mit Weiden, Ackerflächen und bäuerlichen Höfen. Hier haben zahlreiche Bäche das wellige, leicht hügelige Vorland des Bergischen Landes zerschnitten. In einem der Täler, dem Forstbachtal, befindet sich im Unterlauf in der Talsohle der Standort der ehemaligen Wassermühle.
Gebäude
Die Mühle gehört zum ehemaligen bäuerlichen Betrieb Lierhaushof. Die Hofanlage besteht aus mehreren Gebäuden wie Wohnhaus, Stallungen und Scheune, die in Fachwerkbauweise errichtet sind. An das Wohnhaus ist das gemauerte und verputze Mühlengebäude angebaut. Der Forstbach, der direkt auf die Hofanlage zufließt, wird hier rechtwinklig künstlich umgelenkt und fließt am Mühlengebäude vorbei. Ein Mühlrad ist nicht mehr vorhanden.
Geschichte
Die Mühle wurde 1812 von Matthias Mölhoff errichtet und von Gerhard Lierhaus als Getreide- und Schälmühle betrieben. Häufiger Wassermangel des Baches führte 1865 zum Einbau einer Dampfmaschine. Bereits 1921 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt.
In der als Denkmal ausgewiesenen Hofanlage befinden sich heute ein Reiterhof sowie mehrere Wohnungen.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2017, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Nachtrag (2018)
Laut freundlichem Hinweis von Herrn Helmut Lierhaus (Berlin), einem Nachfahren der früheren Betreiber der Mühle, könnte die auf der historischen Postkarte (vgl. Abbildung in der Mediengalerie) schon nicht mehr erkennbare Mühlenanlage selbst um 1938 abgerissen worden sein; lediglich das Wohnhaus der Mühle steht zu diesem Zeitpunkt noch.