1714 stellte der Müllermeister Antoni Claß einen Antrag an die Gemeinde Schöneberg, um am Dörrebach eine Mühle bauen zu dürfen. Der Kaufvertrag beschreibt die verkaufte Fläche als „Stück Wies und Wald oben an der Mühl vom Teich bis herunter an die anstoßenden Wiesen“. Bereits 14 Jahre später führen die Bücher einen Heinreich Müller auf der Lehnmühle. In den folgenden Jahren - zwischen 1729 und 1737 - wechselt die Mühle vier Mal den Besitzer, zuletzt urkundlich vermerkt ist der Verkauf von Johann August Helmuth an Andreas Sonnet. Dessen Verwandter Michel Sonnet verkaufte die Mühle 1730 an Johann August Helmuth. Die häufig wechselnden Besitzer waren für die Zeit nicht unüblich, Eigentum wurde regelmäßig verkauft und wiederum zur Pacht genommen, um nötige Investitionen zu tätigen.
Nach der letzten Erwähnung 1737 fehlen weitere Hinweise auf das Fortbestehen der Mühle. Heute finden sich rund um die noch existierende, aber im Verfall begriffene Lehnmühle keine Anzeichen eines zweiten Mühlkomplexes mehr. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Bestandteile der Mühle nach ihrer Aufgabe in andere Gebäude verbaut worden sind. Die Existenz mehrerer Mühlen auf kleinem Raum war zur damaligen Zeit üblich: Im nahen Schöneberg wurden an einem Mühlbach etwa sieben Mühlen betrieben. Im Falle des Gebiets an der Lehnmühle ist allerdings weder der Mühlgraben - eine über einen künstlichen Weiher angelegte Umleitung des nahen Dörrebachs - noch einses der zeitweise zwei Mühlräder erhalten geblieben.
(Stefan Gebhard, Universität Koblenz-Landau, 2017)
Literatur
Feil, Fridolin (2000)
Dörrebacher Geschichten. Dörrebach. Online verfügbar: Dorfchronik Dörrebach, abgerufen am 15.02.2016
Ehemalige Mühle beim Hofgut Lehnmühle bei Schöneberg
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