Südlich des dicht bebauten Stadtgebiets von Mülheim an der Ruhr ist heute noch ein ländlicher Raum vorhanden mit Weiden, Ackerflächen und bäuerlichen Höfen. Hier haben zahlreiche Bäche das wellige, leicht hügelige Vorland des Bergischen Landes zerschnitten. In einem der Täler, dem Rumbachtal, befindet sich in der breiten Talaue am Ortsrand von Holthausen der Standort der ehemaligen Wassermühle.
Gebäude
Zur Mühle gehörten mehrere Gebäude von denen das aus Backsteinen errichtete Wohnhaus und die Scheune erhalten sind. Der talaufwärts gelegene Mühlteich, das Stauwehr an Abfluss des Baches und die hier abgelegten Mahlsteine sind Hinweise auf die ehemalige Wassermühle. Sie stand einst zwischen dem Wehr und dem Wohnhaus.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1498. Die Mühle war zunächst im Besitz der Abtei Hamborn und ging dann an die Grafen von Broich über. Mehrere Pächter betrieben die Mühle bevor sie von Mitte des 16. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhundert als Pachtbesitz von der Familie Wetzmühlen in mehreren Generationen betrieben wurde. Bereits 1787 ging die Mühle in Privatbesitz über. Das heute vorhandene Wohnhaus entstand nach dem Brand von 1835 auf dem erhaltenen Kellergewölbe. Ende des 19. Jahrhunderts stellte die Mühle auf Elektroantrieb um. Nachdem 1954 die Wetzelsmühle als letzte der Mülheimer Mühlen den Betrieb einstellte, wurde sie 1958 abgerissen.
Die Mühle war zunächst eine Schleifmühle, arbeitete aber auch als Frucht- und Getreidemühle. Im 19. Jahrhundert arbeitete sie zeitweise als Lohmühle im Verbund mit den bachabwärts gelegenen Gerbereien.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2017, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)