In der Kapelle St. Jobs wird eine Skulptur des alttestamentlichen Hiob verehrt. Das Buch Hiob (auch Ijob oder Job) erzählt, wie der fromme Dulder Hiob versuchte, mit seinem schweren Geschick fertig zu werden und in seinem Leiden einen Sinn zu finden.
Eine erste, bereits im Spätmittelalter vorhandene Kapelle war 1814 und 1859 von Nachfolgebauten ersetzt worden. Diese wurde im November 1944 durch deutsche Truppen gesprengt. 1986-89 errichtete ein Kapellenverein am alten Standort eine neue Kapelle. Die Architektur wirkt von außen eher konventionell, indem sie mit Ziegelmauerwerk und Zahnschnittfries die Formensprache des Vorgängerbaus aufgreift. Das Bemerkenswerte erschließt sich beim Hineingehen. Man gelangt in einer Spiralbewegung zu der Hiobsskulptur, die um 1780 geschaffen worden ist. Das Bildwerk ist im Zentrum der Kapelle in einer Glasröhre aufgestellt, welche zur Vertikalbewegung des bis auf den Boden herabgezogenen Dachstuhls überleitet. Der Besucher ist somit einbezogen in die Verbindung zwischen dem Dulder Hiob und Gott, wie sie das alttestamentliche Buch Job schildert.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 220-221, Köln.
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