Als Hohlwege bezeichnet man ehemals vielbefahrene und begangene Wege, die sich durch langjährige Nutzung in das Gelände eingeschnitten haben. Auffällig sind die meist hohen Seitenböschungen, die im Laufe der Zeit entstanden sind. Aufgrund verschiedener Klimabedingungen auf kleinsten Raum bieten Hohlwege einen wertvollen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. In den Hohlräumen der strukturreichen Seitenböschungen finden viele Lebewesen Unterschlupf, darunter zum Beispiel auch überwinternde Erdkröten. Zudem entsteht im Schutz der Seitenwände ein sehr spezielles Kleinklima, welches von Wärme, Trockenheit und einem fast beständig wehenden leichten Wind geprägt ist. So wird der Hohlweg zu einer Heimat für viele seltene Tiere und Pflanzen: Wildbienen und -wespen bauen hier gerne ihre Bruthöhlen und mehrere Dutzend Vogel- und Schmetterlingsarten finden hier ein Zuhause.
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „KuLaCaching - Digitale Schatzsuche im Bergischen“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2016)