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Blick auf die alte Kaffeetrinkerlinde in Waldbröl-Rölefeld, deren Gestalt nicht dem natürlichen Wuchs entspricht (2007)
Copyright-Hinweis:
Heusch-Altenstein, Annette
Fotograf/Urheber:
Annette Heusch-Altenstein
Medientyp:
Bild
In Waldbröl-Rölefeld steht eine alte Linde, deren Gestalt nicht dem natürlichen Wuchs entspricht. Durch Rückschnitt und Führung der Äste ist einige Meter über dem Boden eine sogenannte Hohlkrone entstanden.
Die Kunst des geschnittenen Baumes, die „Ars topiaria“, reicht bis in die Antike zurück. Der deutsche Sprachraum war seit dem 12. Jahrhundert besonders für seine geleiteten Linden bekannt, die als Dorf-, Tanz- und Gerichtslinden eine wichtige Rolle spielten. Dabei wurden die Äste der Bäume mithilfe von Reifen und Speichen zu „Etagen“ flach gelegt. In den meisten Fällen entstanden drei Scheiben mit nach oben abnehmendem Durchmesser. Die Obergeschosse wurden dabei vielfach durch Stützen und Bretterböden verstärkt. lm Oberbergischen begnügte man sich gewöhnlich mit nur einem Obergeschoss, zu dem eine Holzstiege hinaufführte. In luftiger Höhe wurde dann auf einem Podest ein Sitzplatz eingerichtet. So entstand im Bergischen Land, das für seine Kaffeetafel und die Dröppelminna - eine bauchige zinnerne Kaffeekanne mit drei Füßen - bekannt ist, die Kaffeetrinkerlinde. Damit die geschnittenen Bäume nicht vergreisen oder auseinanderbrechen, sind regelmäßig radikale Rückschnitte der ganzen Baumkrone erforderlich, auch wenn der Anblick des Baumes vorübergehend schockierend ist.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
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