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Die Pfarrkirche St. Cäcilia in Irmgarteichen (2005)
Copyright-Hinweis:
Kühn, Christoph
Fotograf/Urheber:
Christoph Kühn
Medientyp:
Bild
Das Kirchdorf Irmgarteichen ist durch Neubausiedlungen in den vergangenen Jahren erheblich vergrößert worden. Der Geiersgrund hat sich zum bevorzugten Wohngebiet im Umkreis der Universitäts- und Industriestadt Siegen entwickelt. Auf einem Sporn im Zentrum des Dorfes steht die Pfarrkirche St. Cäcilia. Ihr Patrozinium ist ungewöhnlich: lrmgarteichen hat die einzige Pfarrkirche im Siegerland, die einer weiblichen Heiligen geweiht ist. Möglicherweise geht die Wahl des Patronats auf einen familiären Zusammenhang derer von Hain zurück, die bis zum 15. Jahrhundert das Patronatsrecht besaßen. 1326 wird das Gotteshaus als „subiecta capella“ der Pfarrei Netphen, im Jahr 1328 als Kirche erwähnt. Seit 1349 ist die rechtliche Stellung als Pfarrei belegt.
Das Dorf, das 1461 nur vier Steuerzahler aufbieten konnte, scheint erst im Anschluss an die Kirche entstanden zu sein. Die Herren von Hain, die in lrmgarteichen begütert waren, hatten das Gotteshaus vermutlich für ihre Pächter und Hörigen als Eigenkirche errichtet. Der älteste Bauteil, ein romanischer Westturm‚ stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und weist wehrhaften Charakter auf. Die Turmhalle enthält ein ansehnliches Renaissancegrabmal für die Ritter Johann und Eberhard von Bicken (gestorben 1554 und 1555), Nachfolger der Herren von Hain. Das Kirchenschiff ist ein schmuckloser Neubau von 1982. Im Jahr 1532 war das Kirchspiel mit dem Konfessionswechsel des Grafen Wilhelm von Nassau-Dillenburg lutherisch, 1578/80 unter Johann VI. reformiert und im 30-jährigen Krieg vollständig rekatholisiert worden.
Der Heimatverein Oberes Johanntal hat in der Alten Schule von Irmgarteichen 1995 eine Heimatstube mit Archiv eingerichtet, die an jedem 1. Sonntag im Monat von 14-18 Uhr geöffnet ist. Die Sammlung von alten Fuhrwerken, Werkzeugen, Dokumenten und alltäglichen Gebrauchsgegenständen früherer Generationen lädt zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
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