Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Wasserburg Hainchen in Netphen (2005)
Copyright-Hinweis:
Heusch-Altenstein, Annette
Fotograf/Urheber:
Annette Heusch-Altenstein
Medientyp:
Bild
Am Ortsrand von Hainchen liegt eine Burg mit wechselvoller Geschichte. Für Westfalen ist die Burg etwas ganz besonderes, denn es gibt im westfälischen Flachland zwar unzählige Wasserburgen, aber hier in Hainchen die einzige Höhenwasserburg. Die 1290 erstmals urkundlich erwähnte Anlage war Stammsitz der Adelsfamilie von Hain. Im Jahr 1313 erwarb Graf Heinrich von Nassau die Burg, um sie in der Dernbacher Fehde als militärischen Stützpunkt an der Fernstraße auszubauen. Sein Nachfolger Johann IV. übergab sie 1448 an seinen Rat und Oberamtmann Philipp der Ältere von Bicken. Unter Philipp erfolgte der Ausbau zu einem Wohnschloss.
Nachdem die Herren von Bicken 1711 ihren Wohnsitz verkauft hatten, passte der neue Schlossherr Heinrich Georg Philipp von Fleischbein das spätmittelalterliche Herrenhaus den Erfordernissen eines barocken Adelssitzes an. Die runden Befestigungstürme der Südmauer ließ er schleifen und zu Gartenrondellen umarbeiten. Dreimal wurde das Schloss im 18. Jahrhundert verkauft, bis es schließlich 1812 von Napoleons Finanzminister versteigert und ab 1864 dem Verfall preisgegeben wurde. Wesentliche Teile wurden abgerissen. Vom Hauptgebäude blieben nur noch Teile des Erdgeschosses mit einem offenen Bogengang stehen.
Als der Siegerländer Burgenverein die Anlage 1976 übernahm, erfuhr die Burg eine umfassende Sanierung. Anhand von Befunden zog man entsprechende Rückschlüsse und die Reste des Herrenhauses erhielten einen weißen, der Seitenflügel einen ockerfarbenen Anstrich.
Heute wird die Burg vom Lebenshilfewerk Nordrhein-Westfalen e.V. als Begegnungsstätte für Weiterbildung genutzt. In der Remise der ehemaligen Stallmeisterei wurde Anfang der 1990er Jahre mit Mitteln der NRW-Stiftung ein Kulturcafé eingerichtet.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.