Kurfürstliche Amtskellerei Oberstraße 13 Oberwesel

Gebäudeteil des ehemaligen Minoritenklosters Oberwesel, Wohn- und Wirtschaftshaus, Weingut

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Oberwesel
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 06′ 30,6″ N: 7° 43′ 26,85″ O 50,1085°N: 7,72412°O
Koordinate UTM 32.408.769,05 m: 5.551.473,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.408.807,66 m: 5.553.254,73 m
  • Kurfürstliche Amtskellerei Oberwesel (2016)

    Kurfürstliche Amtskellerei Oberwesel (2016)

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  • Amtskellerei in Oberwesel: Gebäudeteil des ehemaligen Minoritenklosters (2016).

    Amtskellerei in Oberwesel: Gebäudeteil des ehemaligen Minoritenklosters (2016).

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Das Gebäude im spätklassizistischen Stil zählt zum zusammenhängenden Baukomplex des Minoritenklosters. Auf Anraten des Fürstbischofs Karl Kaspar von der Leyen mussten die Mönche auf eigene Kosten 1652 eine Mauer zwischen Kloster und der Amtskellerei bauen, so dass diese bis heute durch eine starke Mauer vom Bereich des eigentlichen Klosters abgetrennt ist. Vermutlich handelt es sich dabei um die Mauer auf der linken Hofseite.

Der Vorgängerbau des heutigen Gebäudes wurde 1845 bei einem Brand zerstört. 9 Jahre später verzeichnet das Katasteramt einen Neubau an dieser Stelle. Dass die frühere kurfürstliche Amtskellerei zum Kloster gehört haben muss, legt die Ost-West-Ausrichtung des heutigen Hauses sowie die erhaltenen Kellerreste und das Mauerwerk im Erdgeschoss nahe, auf denen aufgebaut wurde.

Das Haus ist nicht typisch für die vorherrschende Architektur im 19. Jahrhundert in Oberwesel, da es mit verputzten Bruchsteinmauern errichtet wurde. Auch besteht das Haus aus zwei verschiedenen Bereichen: die vordere Hälfte war Wohnfläche, während die rückwärtige Seite dem Ökonomiebetrieb zugehörig war. Dies erklärt auch, warum das Anwesen von einem Winzer genutzt wurde.
Die Gewänder (Ausschrägung ins Mauerwerk) der Rechteckfenster sind in gelben Sandstein gefasst. Die Fenster sind typisch für Gebäude, die vor dem 20. Jahrhundert erbaut wurden. Sie wurden durch Sprossen unterteilt, weil die großflächige Glasherstellung noch nicht möglich war. Außerdem verankern sich die Fenster optisch in der Wand und erzeugen ein stimmiges Gesamtobjekt. Dabei entfallen drei Fensterachsen auf die Ostseite und fünf Fensterachsen auf die Nordseite. Mehrere Fensterachsen sind auf der Hofseite auszumachen. Über der mittleren Achse auf der Ostseite ist ein Zwerchhaus mit drei Fenstern auszumachen, welches nach dem Palladio-Motiv (Abwandlung des Triumphbogenschemas, das seitlich von schmaleren und niedrigeren Rechtecköffnungen begrenzt ist) gestaltet ist.

Der spätromanisch-frühgotische Keller mit flachem Kreuzgratgewölbe und quadratischen viereckigen Sandsteinsäulen von großem Ausmaß ist noch gut erhalten und wurde vermutlich als Weinkeller des Klosters genutzt.

(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Literatur

Bauverein Historische Stadt Oberwesel e. V. (Hrsg.) (o.J.)
Das Minoritenkloster von Oberwesel. S. 1-10, o. O.
Lahnert, Edmund (1989)
Das Franziskaner-Minoriten-Kloster in Oberwesel. S. 1-10, Oberwesel.
Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises. Teil 2.2: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Oberwesel. S. 664-671, München u. Berlin.

Kurfürstliche Amtskellerei Oberstraße 13 Oberwesel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Oberstraße 13
Ort
55430 Oberwesel
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1854

Empfohlene Zitierweise

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Anne Gasper: „Kurfürstliche Amtskellerei Oberstraße 13 Oberwesel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-255252 (Abgerufen: 19. März 2025)
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